Die Brände in Kalifornien trennen viele Tiere von ihren Besitzern. Denn die Opfer können sie nicht in ihren Unterkünften mitnehmen. Dafür gibt es Aufnahmelager.
Medizinisches Personal evakuiert Patienten, während das Feather River Krankenhaus brennt und sich das «Camp Fire» durch die Stadt bewegt.
Das Camp Fire hat auch unsere vierbeinigen Freunde getroffen. In Chico finden sie eine Notunterkunft. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Chico befindet sich das grösste Aufnahmelager für Tiere.
  • Steve Cox ist dankbar für das Angebot für seinen Hund Ernie.
Ad

Steve Cox knuddelt und streichelt Ernie, seine zehn Jahre alte Bulldogge. Die beiden müssen sich trennen – die Waldbrände in Kalifornien haben ihr Zuhause zerstört. «Keine Sorge Ernie, ich lass dich nicht hängen, wir kommen zurück», flüstert Cox dem Hund zu, bevor er ihn in einer Notunterkunft für Tiere zurücklässt.

Seit die Flammen sein Haus in Paradise zerstörten, lebt Cox in einem Hotel. Haustiere dürfen dort nicht rein, deshalb musste Ernie im Geländewagen seines Herrchens schlafen. Doch das ist keine Dauerlösung. In der Notunterkunft habe Ernie es besser, sagt Cox. Der Hund sei träge, die Trennung werde er mit ganz viel Schlaf meistern.

Aufnahmelager für Tiere

Durch den Waldbrand in der Gegend von Paradise, dem so genannten Camp Fire, wurden mindestens 77 Menschen getötet, knapp tausend werden vermisst. Auch viele Tiere wurden Opfer der Flammen. Für die geretteten gibt es drei Aufnahmelager – eines für grosse Tiere wie Pferde und zwei für kleinere, in denen sich Freiwillige um Hunde, Katzen, Hühner, Hasen, Schildkröten und auch ein paar Schwäne kümmern. Das grösste Lager ist in der Stadt Chico, von wo aus auch die Feuerwehr ihre Einsätze startet. Feuerwehrleute bringen die geborgenen Tiere hierher.

Als das Feuer in Paradise begann, war Hundebesitzer Cox nicht zu Hause. Trotz der Gefahr fuhr er zurück, um Ernie und zwei kleinere Hunde in Sicherheit zu bringen. «Sie gehören zur Familie. Ich hätte sie nicht zurücklassen können», erzählt Cox. «Uns blieben zehn Minuten, um rauszukommen.» Noch weiss er nicht, wie es in seinem Leben weitergehen wird. «Über meinem Kopf schwebt ein grosses Fragezeichen», sagt er und die Erschöpfung steht ihm ins Gesicht geschrieben.

Andere können sich bereits auf das Wiedersehen mit ihren Haustieren freuen. Das Gesicht der kleinen Eva strahlt, als ihr die Tierpfleger ihr sechs Monate altes Kätzchen wiedergeben. Luke Skywalker heisst es, benannt nach der Figur aus dem Film «Star Wars». Fehlt nur noch James Peterson, die afrikanische Schildkröte. Das Feuer hat das Haus von Eva und ihren Eltern in Magalia nahe Paradise zerstört. Nach Tagen in einer Notunterkunft und einem Hotel hat die Familie nun eine Wohnung gefunden, in der auch die Tiere Platz haben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Star Wars