Neue Analyse zu E-Zigaretten: Dampfen könnte das Herz schädigen
Eine Analyse von Studien kommt zum Schluss: E-Zigaretten können die Herzgesundheit schwer schädigen. Die Forscher sind alarmiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Analyse ist das «vapen» gefährlich für die Herzgesundheit.
- Demnach sind E-Zigaretten ähnlich ungesund wie konventionelle Glimmstängel.
US-Forscher warnen in einer neuen Analyse verfügbarer Daten vor potenziellen Risiken des Dampfens für die Herzgesundheit. Die benutzten Liquids enthielten Feinstaub, Metalle und Aromen, die kardiovaskuläre Probleme verursachen könnten, erläutern sie im Fachjournal «Cardiovascular Research».
Die Analyse solle E-Zigaretten-Nutzern zu denken geben und diejenigen davon abhalten, die vorher noch gar nicht rauchten. «Das ist das Risiko einfach nicht wert», sagte Studienleiter Loren Wold vom Ohio State University College of Medicine.
Verdacht liegt nahe
Dass über die Luft eingeatmeter Feinstaub in den Blutkreislauf eintritt und schliesslich direkt auf das Herz wirkt, ist bereits bekannt. Auch wenn die bisher vorliegenden Daten noch nicht ausreichend seien, legten sie nahe, dass das Gleiche für E-Zigaretten gelte, sagte Wold.
Für ihre Studie analysierten die Mediziner die Daten mehrerer Kurz- und Langzeituntersuchungen zu den Folgen der E-Zigaretten-Nutzung auf das Herz-Kreislauf-System.
«Viele Menschen glauben, dass diese Produkte sicher sind, aber es gibt mehr und mehr Gründe, sich über ihre Auswirkungen auf die Herzgesundheit Sorgen zu machen», fasst Wold die Ergebnisse zusammen. «E-Zigaretten enthalten Nikotin, Feinstaub, Metalle und Aromastoffe und nicht nur harmlosen Wasserdampf.»
Risikogruppe Kinder und Jugendliche
Die Forscher betonen, dass traditionelles Zigarettenrauchen der vermeidbarste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entsprechende Todesfälle sei. Aufgrund der im Vergleich zum Vaping wahrgenommenen Sicherheit hätten viele Raucher auf E-Zigaretten oder eine Kombination aus beidem umgestellt. Allerdings gebe es auch viele Neueinsteiger.
«Am besorgniserregendsten ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich das angewöhnt haben – und möglicherweise nie mit dem Rauchen herkömmlicher Zigaretten angefangen hätten», sagte Ko-Autor Nicholas Buchanan.
Erwachsene begriffen allmählich, dass die gesundheitlichen Auswirkungen des Dampfens noch nicht vollständig bekannt und die Risiken möglicherweise hoch seien, so Wold. «Ich fürchte, bei Jugendlichen ist das noch nicht so.»