Während der Smartphone-Markt in der Krise seinen heftigsten Rückgang erlebte, legten die iPhone-Verkäufe zu. Mit dem Kauf der nächsten Modelle werden Kunden allerdings länger als üblich warten müssen.
Apple-Kunden müssen sich im Corona-Jahr gedulden. Das iPhone kommt später auf den Markt. Foto: Quan'yajun/SIPA Asia via ZUMA Wire/dpa
Apple-Kunden müssen sich im Corona-Jahr gedulden. Das iPhone kommt später auf den Markt. Foto: Quan'yajun/SIPA Asia via ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses Jahr sollen die neuen iPhone-Modelle nicht wie üblich im September erscheinen.
  • Wegen der Unterbrechung der Fertigungskette dauert es offenbar einige Wochen länger.
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Die neuen Modelle von Apples iPhone werden in diesem Jahr nicht wie gewohnt im September in den Handel kommen. Apple rechne damit, dass die Geräte erst «einige Wochen später» verfügbar sein werden, sagte Finanzchef Luca Maestri.

Angesichts der Arbeitsunterbrechungen in der chinesischen Fertigungsindustrie wegen der Corona-Krise war darüber bereits im Frühjahr spekuliert worden.

Von Apple werden in diesem Jahr erneut mehrere iPhone-Modelle mit verschiedenen Bildschirmgrössen erwartet. Medienberichten zufolge werden sie erstmals den superschnellen 5G-Datenfunk unterstützen.

Apple bringt neue iPhones seit Jahren im September heraus. Eine Ausnahme gab es 2017 - damals kam das damalige Top-Modell iPhone X erst im November auf den Markt.

iPhone SE sorgt für Umsatzwachstum

Der Konzern bereitete mit der Ankündigung die Anleger darauf vor, dass im laufenden Quartal der übliche Absatzschub durch die neuen Modelle ausbleiben dürfte.

Im vergangenen Vierteljahr verkauften sich aktuelle iPhones unterdessen besser als von Analysten - und dem Unternehmen selbst - erwartet. Der Umsatz mit Apples wichtigstem Produkt stieg im Jahresvergleich um 1,7 Prozent auf 26,4 Milliarden Dollar (22,2 Mrd Euro). Analysten hatten mit einem iPhone-Umsatz bei nur 21 Milliarden Dollar gerechnet.

Apple
Das iPhone SE sorgt bei Apple für einen Wachstum beim Umsatz. - Digitec

Eine wichtige Rolle scheint dabei die Neuauflage des günstigeren Modells iPhone SE gespielt zu haben. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC steigerte Apple im vergangenen Jahr den iPhone-Absatz um gut elf Prozent auf 37,6 Millionen Geräte.

Der Unterschied zwischen dem Wachstum bei Stückzahlen und Umsatz weist darauf hin, dass mehr günstige Geräte als ein Jahr zuvor verkauft wurden. Auf jeden Fall ist das deutliche Absatzplus bemerkenswert in einem Markt, der nach IDC-Zahlen insgesamt um 16 Prozent schrumpfte. Es war der bisher stärkste Rückgang in dem lange boomenden Geschäft.

Apple trotzt der Corona-Krise

Der Konzern selbst nennt keine Absatzzahlen mehr. Konzernchef Tim Cook sagte dazu lediglich: «Das iPhone SE hat definitiv unseren Ergebnissen geholfen.» Unter anderem hätten es viele bisherige Nutzer von Android-Smartphones gekauft.

Analysten rechneten bereits damit, dass Verbraucher in der Krise angesichts der konjunkturellen Unsicherheit und Einkommenseinbussen verstärkt zu günstigeren Smartphone-Modellen greifen werden.

Apple kommt vergleichsweise gut durch die Krise. Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa
Apple kommt vergleichsweise gut durch die Krise. Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Geschäft von Apple zeigte sich allerdings auch insgesamt sehr widerstandsfähig in der Corona-Krise. Alle Produktbereiche legten zu. Der Konzernumsatz stieg im vergangenen Quartal um elf Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar - es war ein Bestwert für das Juni-Quartal. Der Gewinn wuchs um zwölf Prozent auf 11,25 Milliarden Dollar.

Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um über sechs Prozent zu und notierte zum ersten Mal über der Marke von 400 Dollar.

Apple kündigte zugleich einen Aktiensplit im Verhältnis 4 zu 1 an, um das Papier erschwinglicher zu machen. Bei dem Split werden Anteilseigner für jede ihrer Aktien vier neue Papiere bekommen.

Service-Geschäft nach wie vor wichtigste Geldquelle

Bei den Mac-Computern sprang der Umsatz um rund 22 Prozent auf den Bestwert von gut sieben Milliarden Dollar hoch. Das Service-Geschäft mit Abos für Musik oder Speicherplatz sowie Apples Erlösen aus dem App Store erwies sich erneut als wichtige Geldquelle mit einem Umsatzplus von rund 15 Prozent auf knapp 13,2 Milliarden Dollar.

Apple hat inzwischen insgesamt 550 Millionen Abo-Kunden in seinen verschiedenen Diensten.

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