Neuer US-Kongress tritt nach nach Wahl erstmals zusammen
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue US-Kongress tritt am Sonntag erstmals zusammen.
- Im November waren auch das Repräsentantenhaus und Teile des Senats neu gewählt worden.
- Die vergangenen zwei Jahre im Kongress waren besonders turbulent.
Nach den US-Wahlen im November kommen am Sonntag der Senat und das neu gewählte Repräsentantenhaus zu ihren konstituierenden Sitzungen zusammen. Im November wurden in den USA auch das Repräsentantenhaus und ein Teil des Senats neu gewählt.
Beide Kammern nehmen nun in neuer Konstellation ihre Arbeit auf. Die vergangenen zwei Jahre im Kongress waren besonders turbulent. Der Start nun ist ähnlich bewegt.
Parallel zur Abstimmung über einen neuen Präsidenten war im November war auch das Repräsentantenhaus neu gewählt worden, etwa ein Drittel der Sitze im Senat standen ebenfalls zur Abstimmung.
Die beiden Kongresskammern tagen nun erstmals in neuer Konstellation, in getrennten Sitzungen (ab 18 Uhr MEZ). Im Repräsentantenhaus steht dabei auch die Wahl für den einflussreichen Spitzenposten in der Kammer an: Die bisherige demokratische Vorsitzende, Nancy Pelosi, stellt sich zur Wiederwahl.
Demokraten verteidigten Mehrheit im Repräsentantenhaus
Im Repräsentantenhaus hatten die Demokraten ihre Mehrheit bei der Wahl verteidigt, wenn auch nur knapp. Im Senat entscheidet sich erst bei Stichwahlen um zwei Senatssitze im US-Bundesstaat Georgia am Dienstag, wer künftig das Sagen in der Kammer hat.
Offen ist, ob die Republikaner ihre Mehrheit im Senat halten und dem künftigen demokratischen Präsidenten Joe Biden so bei Vorhaben Steine in den Weg legen können oder ob die Demokraten auch die zweite Kongresskammer erobern.
Biden hatte die Präsidentschaftswahl klar gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump gewonnen. Er soll am 20. Januar vereidigt werden. Trump weigert sich bislang, seine Niederlage einzugestehen und spricht von Wahlbetrug.
Pelosi als mächtigste Frau Amerikas
Pelosi hatte ihre Partei bereits in den vergangenen zwei Jahren als Vorsitzende des Repräsentantenhauses durch die zweite Hälfte von Trumps Amtszeit gesteuert als politisch mächtigste Frau Amerikas und als wichtigste Gegenspielerin des Republikaners. Von 2007 bis 2011 war sie schon einmal Vorsitzende der Kongresskammer gewesen.
Damals rückte sie als erste Frau in der Geschichte des Landes auf den Posten. Die inzwischen 80-Jährige hat signalisiert, dass dies ihre letzte Amtszeit an der Spitze des Repräsentantenhauses werden dürfte.
Demokraten-Mehr knapp geworden
Nachdem die Demokraten bei der Wahl im November unerwartet viele Sitze im Repräsentantenhaus an die Republikaner abgeben mussten, ist die Mehrheit der Partei in der Kammer denkbar knapp geworden. Sie schrumpfte auf aktuell 222 von 435 Sitzen – mindestens 218 Stimmen sind bei Abstimmungen für eine einfache Mehrheit nötig.
Das macht auch die Vorsitzendenwahl für Pelosi zu einer Herausforderung: Sie kann sich nicht viele Abweichler erlauben. Ausserdem ist sie darauf angewiesen, dass möglichst keine Abgeordneten aus den eigenen Reihen bei dem Votum fehlen, etwa krankheitsbedingt. Wegen veränderter Abstimmungsregeln angesichts der Corona-Pandemie dürfte sich das Votum zum Spitzenposten der Kammer länger als üblich hinziehen.