NSA Software von Kriminellen für Cyberangriffe missbraucht

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

USA,

Der Cyberangriff Wanna Cry legt Computer auf der ganzen Welt lahm. Nun wird bekannt: Der US-Geheimdienst NSA ist am Chaos nicht ganz unschuldig.

NSA
Das Hauptquartier des US-Geheimdienstes NSA in Baltimore. Hier wurde die Schadsoftware entwickelt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hacker-Gruppe Shadow Brookers startete den Cyberangriff Wanna Cry.
  • Dieser betrifft Behörden-Computer auf der ganzen Welt; insbesondere in den USA.
  • Die Schadsoftware dafür entwickelte der US-Nachrichtendienst NSA.

Eine Hacking-Software mit dem Namen «Eternal Blue» sorgt in den USA für Aufruhr: Mehrere Städte wurden Opfer eines Cyberangriffs unter dem Namen «Wanna Cry».

Insgesamt 75'000 Rechner legte die Mega-Attacke weltweit lahm. Neben den USA sind auch Computer in Europa betroffen. So wurden beispielsweise die Anzeigetafeln der Deutschen Bahn gehackt. Die Kriminellen stellen Lösegeldforderungen.

Besonders hart getroffen hat es die Stadtverwaltung von Baltimore (US-Bundesstaat Maryland) Anfang Mai. Seither sind alle Computer durch die Software gesperrt und die Verwaltung kann im Grunde nicht mehr arbeiten.

Schadsoftware von NSA entwickelt

Nun wird publik: Das Tool, welches die Staaten in Chaos versetzt, wurde vom US-Nachrichtendienst NSA entwickelt. Die Hacker-Gruppe Shadow Brookers entwendete im April 2017 die Software und setzt sie für ihre Attacken ein. Dies schreibt die «New York Times».

Die NSA verpatzte es damals, Windows-Hersteller Microsoft rechtzeitig über den Trojaner-Klau zu informieren. So wurde zu spät ein Update veröffentlicht, welcher die Sicherheitslücke schliessen kann. Viele Systeme von Behörden sind auch weiterhin nicht geupdatet und somit anfällig für Angriffe.

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