Nvidia: Umsatzprognose weit über Analystenerwartung
Der Grafikkarten-Spezialist Nvidia übertraf mit seiner Umsatzprognose die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten um sogar rund 50 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Nvidia profitiert massiv vom Boom bei Künstlicher Intelligenz.
- Der Chipkonzern übertraf mit seiner Umsatzprognose die Erwartungen der Analysten deutlich.
- Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel um fast ein Viertel hoch.
Der Chatbot ChatGPT hat einen neuen Wettlauf bei Künstlicher Intelligenz (KI) angestossen. Ein Gewinner des Konkurrenzkampfs steht schon fest: Es ist der Chipkonzern Nvidia, auf dessen Technik viele KI-Anwendungen laufen.
Der Grafikkarten-Spezialist übertraf mit seiner Umsatzprognose die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten um rund 50 Prozent. Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel um fast ein Viertel hoch. Chips und Software von Nvidia eignen sich gut für Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz.
Nvidia wird stärker auf KI-Anwendungen ausgerichtet
Nvidia stellte für das laufende Vierteljahr einen Umsatz von etwa 11 Milliarden Dollar (9,97 Milliarden Franken) in Aussicht. Das mit einer Spanne von zwei Prozent mehr oder weniger. Analysten hatten im Schnitt mit rund 7,2 Milliarden Dollar (6,52 Milliarden Franken) gerechnet.
Firmenchef Jensen Huang sprach in einer Telefonkonferenz mit Journalisten von «unglaublichen Aufträgen» für die Aufrüstung von Rechenzentren. Sie würden stärker auf KI-Anwendungen ausgerichtet.
Im vergangenen Quartal erreichte Nvidias Umsatz mit Technik für Rechenzentren einen Rekordwert. Mit einem Plus von 14 Prozent ist er auf 4,28 Milliarden Dollar (3,87 Milliarden Franken) gestiegen. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit Langem für die Rechenarbeit hinter Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz.
Der Chatbot ChatGPT sowie Software, die Bilder auf Basis von Text-Beschreibungen erzeugen kann, lösten einen neuen KI-Hype aus. Viele Unternehmen wollen bei solchen Anwendungen mithalten, das steigert den Bedarf an spezialisierter Technik in Rechenzentren.
Grafikkarten-Geschäft schrumpfte im April
Analysten fragen sich, ob die hohe Umsatzprognose für das laufende Quartal ein Ausreisser oder Hinweis auf dauerhaft grosse Nvidia-Geschäfte ist. Huang betonte, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz stehe erst am Anfang.
Insgesamt sank der Nvidia-Umsatz im Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 13 Prozent auf 7,19 Milliarden Dollar (6,51 Milliarden Franken). Der zentrale Grund dafür war ein Einbruch im Geschäft mit Grafikkarten für Personal Computer. Dieses schrumpfte um 38 Prozent auf 2,24 Milliarden Dollar (2,03 Milliarden Franken). Der PC-Markt läuft aktuell nach dem reissenden Absatz zu Beginn der Corona-Pandemie schwach.
Unterm Strich beendete Nvidia das Quartal mit einem Gewinn von 2,04 Milliarden Dollar (1,84 Milliarden Franken). Ein Jahr zuvor waren es 1,62 Milliarden Dollar (1,46 Milliarden Franken).