Das Pentagon befürchtet, dass die Russen in anderen Landesteilen der Ukraine eine neue Militäroffensive starten.
Pentagon-Sprecher Kirby
Pentagon-Sprecher Kirby - GETTY IMAGES/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Pentagon warnt vor einem weiteren russischen Angriff in anderen Landesteilen.
  • Man dürfe sich trotz der russischen Erklärung «nichts vormachen», meint ein Sprecher.
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Das US-Verteidigungsministerium sieht die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen im Norden der Ukraine deutlich zu drosseln, als taktisches Manöver. Es warnt vor einer neuen Militäroffensive in anderen Landesteilen. Man dürfe sich trotz der russischen Erklärung «nichts vormachen», sagte der Sprecher des Pentagons, John Kirby, am Dienstag.

Es sei bislang nur zu beobachten: Es bewegen sich «eine sehr kleine Zahl» russischer Truppen nördlich von Kiew von der Hauptstadt weg. «Wir sind nicht bereit, die russische Begründung zu glauben, dass es ein Abzug ist», sagte er.

Kiew
Verbranntes Auto wird nahe Kiew weggeräumt. - AFP

Es sei möglich, dass die Soldaten dort nur abgezogen würden, um in einem anderen Teil der Ukraine, eingesetzt zu werden. «Wir glauben, dass es sich um eine Repositionierung handelt, nicht um einen Abzug. Und dass wir alle vorbereitet sein sollten, eine grössere Offensive gegen andere Teile der Ukraine zu erwarten», sagte Kirby.

Ähnlich äusserte sich die Kommunikationsdirektorin des Weissen Hauses, Kate Bedingfield. «Wir sollten nüchtern auf die Realität vor Ort blicken, und niemand sollte sich von Russlands Ankündigungen täuschen lassen.» Die russischen Truppenbewegungen seien eine Neupositionierung und kein Rückzug. «Und die Welt sollte auf eine Grossoffensive gegen andere Regionen der Ukraine vorbereitet sein».

In defensiver Position

Die russischen Streitkräfte seien mit ihrem Versuch, Kiew einzunehmen, «gescheitert». Sie befänden sich angesichts der Gegenangriffe der Ukrainer in defensiven Positionen. Russland könne Kiew aber weiter aus der Ferne mit Raketen beschiessen, warnte Kirby. «Die Bedrohung für Kiew ist nicht vorbei», sagte Kirby.

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Ein russischer Soldat im Ukraine-Krieg. (Aufnahme vom 4. März 2022) - Keystone

Die USA seien «nicht überzeugt», dass sich die Bedrohungslage für Kiew infolge der russischen Ankündigung bedeutend verändert habe. Kirby wollte sich nicht dazu äussern, wie viele Soldaten Russland von Stellungen bei Kiew abzieht. «Was ich Ihnen sagen kann ist, dass die grosse Mehrheit der bei Kiew versammelten Kräfte noch dort ist», sagte er.

Nach neuen Friedensgesprächen mit der Ukraine hatte Russland am Dienstag zugesagt, seine Kampfhandlungen bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin sagte nach einem Treffen in Istanbul, seine Regierung wolle so Vertrauen aufbauen und weitere Verhandlungen ermöglichen.

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