Pentagon zu verschwundenem US-Soldaten: Es gab Kontakt zu Nordkorea
Nach eigenen Angaben hat das US-Pentagon Kontakt zu Nordkorea. Es geht um den US-Soldaten, der unerlaubt die Grenze in das Land überquert hatte.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Pentagon bestätigt den Kontakt zu Nordkorea wegen eines verschwundenem US-Soldaten.
- Travis King hatte aus ungeklärten Gründen unerlaubt die innerkoreanische Grenze überquert.
- Nun befindet er sich in Nordkorea in Haft.
Nach Angaben der US-Regierung hat Pjöngjang nach längerer Funkstille auf Nachfragen zu einem verschwundenen amerikanischen Soldaten reagiert. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, sagte am Dienstag, die nordkoreanische Seite habe auf Kontaktversuche geantwortet. Es geht um den Soldaten Travis King, der unerlaubt die innerkoreanische Grenze nach Nordkorea überquert hatte.
«Aber ich habe keine wesentlichen Fortschritte zu vermelden», betonte Ryder. Nordkorea habe im Wesentlichen lediglich bestätigt, dass das Informationsersuchen der USA dazu eingegangen sei. Zuvor hatte Pjöngjang nach US-Angaben alle Kontaktversuche der Amerikaner ignoriert und unbeantwortet gelassen. Der Fall des jungen US-Soldaten gibt seit Mitte Juli Rätsel auf.
King war nach Pentagon-Angaben in Südkorea stationiert und hätte nach Hause zurückkehren sollen. Wegen einer Straftat in Südkorea verbrachte er eine gewisse Zeit in einer Haftanstalt verbracht. In der Heimat hätten ihm «zusätzliche administrative Massnahmen» gedroht.
Soldat verschwindet bei Tour an Grenze
Er sei zum Flughafen eskortiert worden, um zurück in die USA zu fliegen. Jedoch verliess er in letzter Minute vor dem Einstieg in die Maschine den Flughafen. Später habe er dann an einer kommerziellen Tour an der Grenze teilgenommen. Dort habe er sich schliesslich von der Gruppe abgesetzt und die Grenze zu Nordkorea überquert.
Das US-Verteidigungsministerium leitete eine Untersuchung zu dem Fall ein. Es gebe keine Informationen zu seinen Beweggründen, hiess es zuletzt aus dem Pentagon. Es sei auch unklar, wie King die Stunden zwischen dem Verlassen des Flughafens und dem Übertritt nach Nordkorea verbracht habe. Bekannt sei lediglich, dass er sich im Gewahrsam der Nordkoreaner befinde.