Polizei: 14 Verletzte nach Schiesserei in Chicago

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USA,

Trump beklagt die Zunahme von Gewaltverbrechen und verspricht «Recht und Ordnung». Doch um den Einsatz von Sicherheitskräften des Bundes gibt es Streit. Nun ist es wieder zu Gewalt gekommen.

Polizisten untersuchen den Tatort einer Schiesserei in Chicago. Foto: Tyler Lariviere/Chicago Sun-Times/AP/dpa
Polizisten untersuchen den Tatort einer Schiesserei in Chicago. Foto: Tyler Lariviere/Chicago Sun-Times/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Schüssen auf eine Beerdigung in der US-Stadt Chicago wurden 14 Menschen verletzt.
  • Teilnehmer der Zeremonie hatten ihrerseits auf die Insassen in dem Auto geschossen.
  • Donald Trump will sich am Mittwoch über die Zunahme von Gewaltverbrechen äussern.

Bei einer Schiesserei in Chicago sind laut Polizei mehrere Menschen verletzt worden. Die Tat ereignete sich bei einer Beerdigung, wie der Polizist Eric Carter mitteilte. 14 Personen seien mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden. Wie es um sie steht, war zunächst unklar.

Chicago Violence
Die Polizei untersucht eine Schiesserei in Chicago. Täter in einem schwarzen Auto eröffneten das Feuer auf Teilnehmer einer Beerdigung. - keystone

US-Präsident Donald Trump beklagt die Zunahme von Gewaltverbrechen in mehreren US-Grossstädten. Das Weisse Haus kündigte - unabhängig von dem jüngsten Vorfall - an, dass sich Trump am Mittwoch zur Bekämpfung von Gewaltverbrechen in US-Städten äussern werde.

Bundespolizisten in Portland

Die Regierung in Washington hat in einem ungewöhnlichen Schritt gegen den erklärten Willen der lokalen Regierungen Sicherheitskräfte des Bundes in die Stadt Portland entsandt.

Bei Protesten, die nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz vor knapp zwei Monaten begannen, kam es wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei sowie Sachbeschädigungen. Am Montag hatte Trump angedroht, auch in anderen Metropolen des Landes einzugreifen.

Portland
Polizisten im Einsatz gegen Demonstranten in Portland. - dpa-infocom GmbH

US-Medien hatten am Montag berichtet, das Heimatschutzministerium plane, Bundesbeamte zur Verbrechensbekämpfung in die Millionenmetropole Chicago zu schicken.

Hintergrund ist die grassierende Gewalt in der drittgrössten Stadt der USA, die unter anderem auf eine grosse Anzahl illegaler Waffen, zersplitterter Gangs und sozialer Probleme zurückgeht. Mit Blick auf Schusswaffengewalt am vergangenen Wochenende hatte Trump gesagt: «Das ist bei weitem schlimmer als Afghanistan.»

Unbekannte schossen aus Auto auf Beerdigung

Am Dienstagabend (Ortszeit) gaben Unbekannte in Chicago Schüsse aus einem schwarzen Auto auf Gäste einer Beerdigung ab, sagte der Polizist Carter vor Journalisten. Teilnehmer der Zeremonie hätten ihrerseits auf die Insassen in dem Auto geschossen.

Der Wagen sei davongefahren, die Unbekannten hätten allerdings weiter Schüsse abgegeben, bis sie einen Unfall gebaut hätten und zu Fuss in verschiedene Richtungen geflüchtet seien.

Chicago Violence
Bei einer Schiesserei an einer Beerdigung in Chicago wurden mindestens 14 Presonen verletzt. - keystone

Eine Person sei festgenommen worden und werde befragt. Es werde ermittelt, ob es sich bei den Gruppen um Gangs handele und diese schon früher aufeinander getroffen seien, sagte Carter. Aus Sicherheitsgründen sei eine Polizeistreife bei der Beerdigung gewesen. Nähere Details nannte Carter nicht.

Chicago will keine Bundesbeamten

Die Bürgermeisterin von Chicago, die Demokratin Lori Lightfoot, hatte angesichts des möglichen Einsatzes von Bundesbeamten in ihrer Stadt von «grossen Bedenken» gesprochen, insbesondere angesichts der Erfahrungen in Portland im US-Bundesstaat Oregon.

«Wir brauchen keine Bundesbeamten ohne Abzeichen, die Menschen von der Strasse holen und sie, wie ich glaube, unrechtmässig festhalten.»

Führende Demokraten werfen der Regierung im Streit um den Einsatz der Sicherheitskräfte der Bundesregierung vor, Oregon zum Spielball eines Wahlkampfs zu machen, in dem sich der Republikaner Trump als Mann für Recht und Ordnung inszenieren wolle.

Die Regierung beruft sich bei dem seit einigen Tagen andauernden Einsatz auf das Recht, vor Ort ein Bundesgericht zu schützen. Trump macht seit Wochen Wahlkampf mit einer Botschaft von «Recht und Ordnung». In Videos seiner Kampagne wird nahegelegt, dass die USA bei einem Wahlsieg der Demokraten in Chaos und Anarchie versinken würden.

Regierung spricht von zivilen Kräften

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums stellte klar, dass keine Kräfte des Militärs in Oregon im Einsatz seien. Verteidigungsminister Mark Esper habe mit Blick auf die Tarnuniformen der Beamten Bedenken innerhalb der Regierung geäussert, dass die Sicherheitskräfte des Bundes mit Soldaten verwechselt werden könnten, sagte Jonathan Hoffman bei einer Pressekonferenz im Pentagon.

Auch der amtierende Heimatschutzminister Chad Wolf betonte, dass es sich bei den Beamten um zivile Kräfte handelte. Er verteidigte den Einsatz in Portland. An die Demonstranten gerichtet sagte Wolf.

Trump Arizona Visit
Der amtierende US-Heimatschutzminister Chad Wolf hat den Einsatz von Bundespolizisten in Portland verteidigt. - keystone

«Wenn Sie friedlichem Protest in Portland nachgehen, respektiert mein Ministerium Ihr Recht, das zu tun.» Die nächtliche Gewalt müsse aber ein Ende haben. «Wir werden uns nicht zurückziehen», sagte Wolf.

Trumps Regierung hatte zum Höhepunkt der friedlichen Floyd-Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt auch in der Hauptstadt Washington Kräfte des Bundes eingesetzt - und dafür heftige Kritik von Bürgermeisterin Muriel Bowser geerntet. Demokraten warfen Trump vor, die Sicherheitskräfte des Bundes wie eine private Miliz einzusetzen.

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