«Proud Boys»-Anführer: Nach Sturm auf Kapitol verurteilt
Der frühere Anführer der rechtsradikalen «Proud Boys» und drei weitere Mitglieder der Gruppe sind Wegen des Angriffs auf das US-Kapitol verurteilt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA ist der Anführer der rechtsradikalen «Proud Boys» verurteilt worden.
- Der «aufrührerischer Verschwörung» habe er sich beim Kapitolsturm schuldig gemacht.
- Noch ist das Strafmass nicht festgelegt.
Am Montag sprach eine Geschworenenjury an einem Gericht in der US-Hauptstadt Washington Henry «Enrique» Tarrio und drei weitere Männer schuldig.
Unter anderem wurden sie wegen «aufrührerischer Verschwörung» im Zusammenhang mit der Attacke vom 6. Januar 2021 für schuldig erklärt. Das berichten US-Medien, wie die «Washington Post» und die «New York Times», übereinstimmend. In der Justizgeschichte des Landes wird dieser Straftatbestand nur sehr selten angewandt.
Ein Komplott geschieden zu haben, war den Angeklagten vorgeworfen worden. Das Ziel sei gewesen, den demokratischen Machtwechsel nach der Präsidentenwahl 2020 mit Gewalt zu verhindern. Zuvor waren bereits mehrere Mitglieder der rechtsextremen Miliz «Oath Keepers» wegen «aufrührerischer Verschwörung» verurteilt worden.
«Proud Boys»: Strafmass nach Sturm noch nicht festgelegt
Das Strafmass für die nun Verurteilten wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Für «aufrührerische Verschwörung» kann eine Höchststrafe von bis zu 20 Jahren Haft verhängt werden.
Anhänger des damals abgewählten Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt. Dort war der Kongress damals zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen.
Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede damit aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Als Folge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land.
