Rassismus in USA: Späte Gerechtigkeit für 82-Jährige
Das Wichtigste in Kürze
- Während der Zeit der gesetzlich verankerten Diskriminierung Schwarzer durften diese in Bussen nur auf bestimmten Plätzen sitzen.
Als 15-Jährige weigerte sich Colvin in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama, ihren Platz für einen weissen Fahrgast zu räumen. Daraufhin wurde sie festgenommen. Sie habe den Einsatzkräften damals gesagt, dass sie dort sitze, weil sie den Fahrpreis bezahlt habe und es ihr verfassungsmässiges Recht sei, schilderte Colvin in dem Interview. Dafür sei sie das einzige Mal in ihrem Leben ins Gefängnis gekommen. «Ich halte mich für eine Überlebende des Kampfs für Bürgerrechte.»
In dem Interview wurde sie von Richter Williams, der ebenfalls schwarz ist, überrascht. «Sie hat sich für das Recht eingesetzt. Und jetzt bin ich Nutzniesser und korrigiere das Unrecht, das ihr angetan wurde», so der Richter. Colvin ist weit weniger bekannt als Rosa Parks (1913-2005), die die 1955 den sogenannten Bus-Boykott ausgelöst hatte - ebenfalls in Montgomery. Parks gilt als Vorkämpferin für die Rechte der Schwarzen in den USA.