Rauch von US-Waldbränden zieht nach New York und Europa
Die Rauchwolke der Waldbrände in Kalifornien sass tagelang über der US-Westküste fest. Nun zieht der Rauch mit dem Wind in Richtung Osten ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Rauch der Waldbrände an der US-Westküste verschlechterte die Luftqualität.
- Jetzt treibt der Wind die Rauchwolken in Richtung Osten ab.
- Kamala Harris besucht Kalifornien. Trump streitet die Klimaerwärmung weiterhin ab.
Die Rauchwolken der Waldbrände im Westen der USA sind bis an die US-Ostküste gezogen. Am Dienstag war der Rauch am Himmel über New York sichtbar, wie die Internetseite «NY Metro Weather» meldete. Meteorologen gehen davon aus, dass der Rauch noch in dieser Woche über den Atlantik bis nach Europa ziehen wird.
In den Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington wüten seit Tagen verheerende Waldbrände. Mindestens 35 Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Über Tage hing der bei den Bränden entstandene Rauch im Westen der USA und Kanadas fest. Das führte in Städten wie Portland, Vancouver und San Francisco zu Luftverschmutzung.
Rauch treibt nach Osten ab
Laut dem Nationalen Wetterdienst (NWS) und «NY Metro Weather» trieb starker Wind den Rauch nun bis an die US-Ostküste. Am Dienstag hing er in einer Höhe von 4500 bis 6000 Meter über New York. Es war in der Millionenstadt den ganzen Tag dunstig. Eine Verschlechterung der Luftqualität an der Ostküste befürchteten die Meteorologen aber nicht.
In Nordeuropa dürfte der Rauch noch in dieser Woche ankommen, wie das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitteilte.
Feuer bedroht Observatorium und Funktürme
In Kalifornien kämpfte die Feuerwehr am Dienstag vor allem gegen das sogenannte Bobcat Fire. Dieses kam nach Angaben der US-Forstverwaltung bis auf 150 Meter an das 116 Jahre alte Mount-Wilson-Observatorium heran. Alle Mitarbeiter wurden bereits am Montagabend in Sicherheit gebracht.
Das Feuer sei dem Observatorium gefährlich nahe gekommen. So erklärte der Feuerwehrchef des Bezirks Los Angeles, David Dantic, gegenüber der «Los Angeles Times». Die seit zehn Tagen lodernden Flammen haben demnach schon 16'200 Hektar Land zerstört und breiten sich immer weiter aus.
Wie der Radiosender KNX berichtete, bedroht das Feuer auch mehrere Funktürme in der Region. Die Bewohner mehrerer Ortschaften in dem Gebiet sollten sich für eine mögliche Evakuierung bereithalten.
Kamala Harris besucht Westküste
Das Bobcat Fire ist eines von insgesamt 27 Feuern, die seit Mitte August in Kalifornien wüten. Allein in Kalifornien gab es schon mehr als 20 Tote. Betroffen sind auch die Bundesstaaten Oregon und Washington weiter nördlich.
Die Brände haben bereits mehr als zwei Millionen Hektar Land zerstört. Das entspricht einer Fläche von der Grösse des Bundesstaats New Jersey.
Die demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris reiste am Dienstag nach Kalifornien. In der Ortschaft Auberry nordöstlich von Fresno machte sich die Senatorin ein Bild von den Zerstörungen. Von vielen Häusern in Auberry seien nur die Schornsteine stehengeblieben, sagte Harris. «Diese Schornsteine erinnern mich an Grabsteine.»
Donald Trump streitet Klimawandel weiter ab
US-Präsident Donald Trump hatte bei einem Besuch in der Katastrophenregion am Montag erneut den Klimawandel bestritten. Das Weltklima werde wieder kühler werden, sagte Trump.
Viele Wissenschaftler sind aber einer Meinung. Die Erderwärmung ist für die immer grösser werdenden Dimensionen der Wald- und Buschbrände im Westen der USA mitverantwortlich. Der Klimawandel führt demnach zu zunehmender Trockenheit in der Natur, wodurch die rasche Ausbreitung der Flammen begünstigt wird.