Rechtsextreme US-Abgeordnete: «Waffen retten Leben»
Das US-Repräsentantenhaus will ein Verbot von halb automatisierten Waffen. Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene hingegen findet, man sollte Kinder bewaffnen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene sorgt auf Twitter für Unmut.
- Die Kinder in Uvalde hätten Waffen gebraucht, um sich zu schützen, meint sie.
- Hintergrund ist ein neuer Gesetzesentwurf zum Verbot halb automatisierter Waffen.
Einmal mehr sorgt die rechtsextreme US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene für Wirbel. «Waffen retten Leben», predigt die Politikerin auf Twitter.
Dabei mühen sich die Demokraten gerade damit ab, strengere Waffengesetze einzuführen: Am Freitag hat sich das US-Repräsentantenhaus für ein Verbot von halbautomatisierter Waffen ausgesprochen. 217 Abgeordnete stimmten dem Gesetzesentwurf zu – 213 dagegen. Zu Letzteren gehört auch Greene.
«Die Kinder in Uvalde brauchten JR-15s, um sich gegen den bösen Verrückten zu verteidigen, der sich nicht um Gesetze scherte. Zumindest hätten sie sich selbst verteidigen können, da niemand sonst es tat, während ihre Eltern von der Polizei zurückgehalten wurden», tobt die Trump-Anhängerin in einem weiteren Tweet.
Brisant: Die «JR-15» ist eine extra für Kinder entwickeltes halb-automatisches Gewehr und soll den Nachwuchs «sicher an den Schiesssport heranführen», schreibt der Waffenhersteller.
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In ihrem Tweet macht Greene eine Anspielung auf das kürzliche Massaker an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas. 19 Kinder und zwei Lehrerinnen kamen bei dem Amoklauf ums Leben. Der 18-jährige Schütze war mit einem Sturmgewehr bewaffnet.
Gesetzesentwurf scheitert wohl im Senat
In den USA sorgt das lasche Waffenrecht immer wieder für Diskussionen. Denn Schusswaffen sind oft leicht erhältlich. Das Verbot halbautomatisierter Waffen wäre somit ein erster Schritt in Richtung strengerer Gesetze.
Ein Durchkommen des Gesetzesentwurfs scheint jedoch eher unwahrscheinlich. Denn die Waffenlobby ist in dem Land enorm mächtig. Strengere Regeln werden von den Republikanern – welche im Senat die Mehrheit ausmachen – immer wieder blockiert.