Robotaxi in San Francisco bleibt in nassem Beton stecken
Ein selbstfahrendes Taxi in San Francisco konnte nicht zwischen nassem Beton und der Strasse unterscheiden – und löste dadurch einen Stau aus.
![robotaxi cruise nasser beton](https://c.nau.ch/i/vKmOL/900/robotaxi-cruise-nasser-beton.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Die Robotaxis haben vergangene Woche eine Bewilligung für ganz San Francisco erhalten.
- Sehr zum Missfallen der Stadtverwaltung: Die Autos würden zu viele Unfälle bauen.
- Kurz darauf blieb ein Robotaxi im frischen Beton stecken und behinderte den Verkehr.
Auch nach jahrelangen Testrunden werden selbstfahrende Autos in San Francisco manchmal von unerwarteten Situationen überfordert. So blieb ein Robotaxi der Firma Cruise am Dienstag bei Strassenarbeiten in nassem Beton stecken.
Die General-Motors-Tochter bestätigte der Website «SFGate», dass der Wagen aus der Baustelle herausgezogen werden musste. Die Software konnte offensichtlich den Unterschied zwischen einer festen Fahrbahn und nassem Beton nicht erkennen.
Auf einem Augenzeugen-Foto bei «SFGate» war ein Cruise-Fahrzeug zu sehen, dessen Vorderrad tief im Beton steckte. Ein Verkehrshütchen stand an der Seite. Es blieb zunächst unklar, wie gut die Baustelle markiert war.
Vergangene Woche wurde Erlaubnis verteilt
Erst vergangene Woche wurde Cruise und der Google-Schwesterfirma Waymo von einer kalifornischen Regulierungsbehörde grundsätzlich eine Erlaubnis erteilt: Fahrerlose Taxis dürfen von ihnen nun rund um die Uhr im gesamten Stadtgebiet eingesetzt werden.
Die Stadt und ihre Verkehrsbetriebe wehrten sich dagegen. Sie argumentierten, dass die Technologie noch nicht zuverlässig genug sei. Ausserdem verwiesen sie unter anderem darauf, dass die Fahrzeuge immer wieder wegen technischer Probleme den Verkehr blockierten.
![waymo san francisco robotaxi](https://c.nau.ch/i/QvbK6/900/waymo-san-francisco-robotaxi.jpg)
Am Wochenende war es wieder soweit: Ein grosses Musikfestival sorgte dafür, dass mehrere Cruise-Fahrzeuge liegenblieben und den Verkehr lahmlegten. Cruise verwies darauf, dass das Mobilfunk-Netz in dem Stadtteil wegen des Events überlastet gewesen sei. Dadurch hätten die Fahrzeuge nicht per Funk umgeleitet werden können.
Ohne Mensch am Steuer
Cruise und Waymo lassen ihre Roboterwagen schon seit Jahren in San Francisco fahren. Zunächst geschah dies mit Sicherheitsfahrern, inzwischen auch immer häufiger ohne einen Menschen am Steuer. Sie wollen für die Robotaxi-Dienste auf speziell dafür entwickelte Fahrzeuge umsteigen, die weder Lenkrad, noch Pedale haben.
San Francisco ist ein Testfall für das Robotaxi-Geschäftsmodell nach Milliarden-Investitionen in die Technologie. Die Fahrzeuge sind teuer, daher müssen sie möglichst permanent ausgelastet sein und Geld verdienen.