Rostockerinnen erleben dramatische Einreise in die USA
Zwei junge Frauen aus Rostock berichten von einer traumatischen USA-Reise. Ihr Erlebnis zeigt, wie streng die Einreisekontrollen derzeit gehandhabt werden.

Charlotte Pohl und Maria Lepère (19) wollten nach dem Abitur von Neuseeland über Hawaii in die USA reisen. Trotz gültiger ESTA-Genehmigung wurden sie bei der Einreise in einen Verhörraum geführt.
Aussagen der jungen Frauen wurden verfälscht
Nach stundenlangen Befragungen und getrennten Interviews entschieden die US-Behörden laut «Focus», die beiden abzuschieben. Die Begründung: Die Frauen hatten nicht für die gesamten fünf Wochen auf Hawaii eine Unterkunft gebucht, was den Beamten verdächtig erschien.
Ihnen wurden Handschellen angelegt, sie mussten die Nacht in Abschiebehaft verbringen und wurden dabei vollständig durchsucht. Am nächsten Tag wurden sie nach Japan abgeschoben.

Die Rostockerinnen erhielten später Verhörprotokolle, in denen laut eigener Aussage Antworten verfälscht wiedergegeben wurden. Trotz dieses Erlebnisses setzen sie ihre Weltreise fort und reisen weiter nach Mexiko und Costa Rica.
Verschärfte Einreisebestimmungen und aktuelle Warnungen
Das Auswärtige Amt hat nach mehreren Festnahmen deutscher Staatsbürger bei der Einreise in die USA seine Reisehinweise aktualisiert. Es wird betont, dass eine ESTA-Genehmigung oder ein US-Visum nicht automatisch zur Einreise berechtigt.
Die Entscheidung liegt immer bei den US-Grenzbeamten. Falsche Angaben oder auch nur geringfügige Überschreitungen der Aufenthaltsdauer können zu Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung führen.
Reisende sollten alle Unterlagen, insbesondere Nachweise über Rück- oder Weiterreise sowie gebuchte Unterkünfte, griffbereit haben. Auch die Angaben im ESTA-Antrag müssen laut «Tagesschau» exakt und wahrheitsgetreu sein.
Vorsicht bei Informationen auf dem Handy
Die Electronic Frontier Foundation empfiehlt zudem, sich vorab Gedanken über die auf dem Handy gespeicherten Informationen zu machen. Denn diese könnten nämlich kontrolliert werden.
Die Gesetze zur Einreise in die USA haben sich laut «Washington Post» in den letzten Jahren jedoch nicht grundlegend geändert. Allerdings nutzen die Grenzbeamten ihre Befugnisse unter der aktuellen Regierung strenger aus.
Für Reisende aus Deutschland und anderen Visa-Waiver-Ländern bleibt die Wahrscheinlichkeit einer problemlosen Einreise zwar hoch.
Was Reisende jetzt beachten sollten
Für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen benötigen deutsche Staatsbürger grundsätzlich kein Visum. Lediglich eine gültige ESTA-Genehmigung und ein biometrischer Reisepass sind vonnöten.
Die ESTA-Anmeldung sollte mindestens 72 Stunden vor Abreise erfolgen. Wer im Reisepass einen anderen Geschlechtseintrag als «männlich» oder «weiblich» hat, sollte sich vorab bei der US-Botschaft informieren.

Die finale Entscheidung über die Einreise trifft laut «ADAC» immer der US-Grenzschutz. Bei Problemen gibt es keinen Rechtsanspruch auf Einreise und keine Möglichkeit, die Entscheidung vor Ort anzufechten.
Fall veranschaulicht Schwere der Problematik
Der Fall der beiden Rostockerinnen verdeutlicht, wie wichtig vollständige und korrekte Angaben bei der USA-Reise sind. Trotz Millionen problemloser Einreisen sollten sich Reisende auf strenge Kontrollen und mögliche Rückfragen einstellen.
Sorgfältige Vorbereitung und vollständige Dokumentation sind entscheidend für eine reibungslose Einreise.