Schweizer schleift Freundin zu Tode – Entschädigung statt U-Haft
Nachdem ein Schweizer in Peru seine Freundin zu Tode geschleift hat, muss er eine Entschädigung zahlen. Die Familie des Opfers empört sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schweizer schleift in Peru seine Freundin zu Tode.
- Ein Gericht verpflichtet ihn statt einer Haftstrafe zu einer Entschädigung.
- Die Familie der Verstorbenen ist empört über das Urteil.
Beziehungsdrama in Peru: Wie am Dienstag bekannt wurde, wird einem 26-jährigen Schweiz-peruanischen Doppelbürger vorgeworfen, seine Freundin (†33) getötet zu haben. Lokalen Medien zufolge kam es am Vorabend ihres 34. Geburtstag zu einem Streit.
Danach soll sich der Schweizer ins Auto gesetzt haben –obwohl ihn die Frau davon abhalten wollte. Er fuhr daraufhin los und schleifte seine Freundin mit. Sie wurde dabei schwer verletzt und starb im Spital.
Ein Bluttest des Schweizers zeigte, dass der 26-Jährige an jenem Abend betrunken war. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen das Drama.
Entschädigung statt U-Haft
Die Frau hinterlässt drei Töchter (2/8/10) – davon die jüngste Tochter aus gemeinsamer Beziehung.
Die Familie der verstorbenen Frau beschuldigt den Schweizer wegen Mord. Nach ersten Ermittlungsergebnissen lehnte das Gericht in der südperuanischen Stadt, einen Antrag für eine neunmonatige U-Haft ab.
Stattdessen entschied das Gericht, dass er der Familie 3000 Soles (rund 900 Franken) als Entschädigung zahlen muss.
Die Familie der Verstorbenen kann diesen Entscheid nicht nachvollziehen: «Er ist nur freigekommen, weil er Geld hat.» Und weiter: «Es ist ein Spott. In diesem Land gibt es keine Gerechtigkeit.»
Bereits am Dienstag sagte der Vater des Opfers: «Er hat sie mitgeschleift, nicht einmal angehalten, er hatte kein Mitleid. Das kann kein Verkehrsunfall sein, das ist Mord, er ist ein Psychopath.»