Star-Investor fürchtet «etwas Schlimmeres als Rezession»
Trumps Zollkurs schürt Ängste um eine Rezession. Der US-Hedgefonds-Manager Ray Dalio vergleicht neuste Entwicklungen sogar mit der Weltwirtschaftskrise.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Star-Investor Ray Dalio sieht die aktuelle Wirtschaftslage als besorgniserregend.
- Falsche Entscheidungen könnten sogar zu «etwas Schlimmerem als einer Rezession» führen.
- Der Hedgefonds-Manager vergleicht die Situation mit der Weltwirtschaftskrise.
Bereits Monate vor der Finanzkrise 2008 warnte das Hedgefonds-Unternehmen von Ray Dalio («Bridgewater») vor grossen Risiken im System.
Und jetzt, 2025, äussert sich der Hedgefonds-Manager erneut sehr besorgt: Die USA sei einer Rezession bereits «sehr nahe», erklärt Dalio gegenüber «NBC News».
«Ich denke, dass wir uns derzeit an einem Entscheidungspunkt befinden.» Trumps Umgang mit Zöllen und seine Wirtschaftspolitik seien jetzt ausschlaggebend.
Dalio warnt: «Ich befürchte etwas Schlimmeres als eine Rezession, wenn das nicht gut gehandhabt wird.»
«Den 1930er Jahren sehr ähnlich»
Die aktuellen Entwicklungen sind für Dalio nichts Neues: «Ich habe Geschichte studiert», erklärt er, «das wiederholt sich immer und immer wieder.»
Der Wirtschafts-Experte vergleicht das Geschehen sogar mit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er und in den 1930er Jahren.
Dalio spricht wiederholt von einem Zusammenbruch der US-inneren Ordnung, der Weltordnung und der Währungsordnung.
«Solche Zeiten sind den 1930er Jahren sehr ähnlich», fügt er an.
Als Risikoträger nennt der Investor die Zölle und exzessiven Schulden. China beispielsweise sei zu einem zu grossen Gläubiger der USA geworden.
Hinzu käme, dass die USA weniger Produkte selbst produziere und daher zu stark auf andere Länder angewiesen sei.
Dies in Kombination mit einer «aufsteigenden Macht, die die bestehende Macht herausfordert», sei «sehr, sehr Unruhe stiftend».
«Schlimmer als eine normale Rezession»
Laut Dalio ist die Situation zurzeit durchaus noch «sehr gut» handhabbar. Seiner Meinung nach müsste der Kongress dafür einstehen, das Haushaltsdefizit um einige Prozentpunkte zu reduzieren.
«Sonst werden wir nebst den anderen Problemen ein Angebots-Nachfrage-Problem bei den Schulden haben», so Dalio. «Die Folgen davon werden schlimmer sein als eine normale Rezession.»
Von einer Rezession spricht man, wenn eine Volkswirtschaft über sechs Monate schrumpft. Dauert sie besonders lange an und fällt schwer aus, wird auch von einer Depression gesprochen. Das war von 1929 bis in die 1930er Jahre der Fall.
Nur einige der Folgen damals: Im dritten Jahr der Krise waren rund 25 Prozent der US-Amerikaner arbeitslos, die Durchschnittslöhne fielen um 60 Prozent.
Donald Trump wurde von vielen gewählt, weil er als Konservativer als wirtschaftsfreundlicher betrachtet wurde. Ausgerechnet seine Zollpolitik hat nun jedoch die Aktienmärkte ins Schwanken gebracht.