Studie: Kluft zwischen weissen und nicht-weissen Geimpften in den USA überwunden
Das Wichtigste in Kürze
- Politische Einstellung weiter wichtig bei Haltung gegenüber Corona-Impfung.
Die Kaiser Family Foundation (KFF) teilte am Dienstag mit, ihr Covid-19-Impfmonitor habe ergeben, dass «ähnliche Anteile an Erwachsenen aller Rassen und ethnischen Gruppen jetzt angeben, geimpft worden zu sein». Die Studie beruht auf einer landesweiten repräsentativen Telefonumfrage mit 1500 Menschen.
In der KFF-Umfrage gaben 72 Prozent der befragten Erwachsenen an, mindestens eine Dosis einer Corona-Impfung erhalten zu haben. Dieser Anteil entspricht in etwa den Angaben der US-Seuchenbekämpfungsbehörde CDC. Bei den in der Telefonumfrage befragten weissen Erwachsenen lag der Anteil laut KFF bei 71 Prozent, bei Schwarzen bei 70 Prozent und bei hispanischstämmigen Erwachsenen bei 73 Prozent.
Zu Beginn der Corona-Impfkampagne in den USA hatten nicht-weisse Minderheiten das Impfangebot unter anderem aus Misstrauen gegenüber den Behörden deutlich weniger genutzt als die weisse Bevölkerung. Noch im April lag laut der damaligen KFF-Studie die Quote der Menschen mit mindestens einer Impfdosis mit 60 Prozent bei Weissen deutlich höher als bei Schwarzen (51 Prozent) und Latinos (47 Prozent).
Weiterhin ein starker Faktor bei der Impfbereitschaft ist der neuen KFF-Studie zufolge jedoch die politische Einstellung. Während 90 Prozent der Anhänger der Demokraten von US-Präsident Joe Biden angaben, dass sie mindestens eine Impfdosis erhalten haben, waren es im Lager der Republikaner nur 58 Prozent.
Dafür gibt es mehrere Erklärungsansätze, etwa die fehlende rückhaltlose Unterstützung der Impfkampagne durch den früheren republikanischen US-Präsidenten Donald Trump und die Zunahme anti-wissenschaftlicher Einstellungen in den Reihen der Republikanischen Partei.
Mit der Umfrage wurde auch erforscht, was erst kürzlich Geimpfte dazu gebracht hat, sich nun doch die Impfspritze zu holen. 39 Prozent der Befragten nannten als Grund die Zunahme der Corona-Fälle im Zuge der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Virus. 38 Prozent der Betreffenden begründeten ihre Entscheidung mit Berichten über überfüllte Krankenhäuser in ihrer Gegend und 36 Prozent nannten als Grund, dass jemand aus ihrem Umfeld schwer an Covid-19 erkrankte oder sogar daran starb.