Taiwan: 91 Flugzeuge und 12 Kriegsschiffe in 24 Stunden beobachtet

Ein Treffen von Taiwans Präsidentin mit der US-Nummer drei provoziert Peking. Chinas Militär hält als Reaktion grosse Manöver vor Taiwan ab.

China Taiwan — China's military declared Monday it is «ready to fight» after completing three days of large-scale combat exercises around Taiwan that simulated sealing off the island in response to the Taiwanese president's trip to the U.S. last week. - (AP Photo/Ng Han Guan)

Das Wichtigste in Kürze

Um Taiwan wurde eine Rekordzahl chinesischer Militärflugzeuge gesichtet.
91 Flugzeuge und zwölf Kriegsschiffe wurden in 24 Stunden entdeckt.
Marineschiffe, Flugzeuge und Co. wurden als Reaktion mobilisiert.

Nach Angaben des taiwanischen Verteidigungsministeriums ist bei den chinesischen Manövern, eine Rekordzahl von Militärflugzeugen der Volksbefreiungsarmee entdeckt worden. Es seien 91 Flugzeuge und zwölf Kriegsschiffe in den 24 Stunden bis Dienstagmorgen beobachtet worden.

Die früher respektierte Mittellinie in der Meerenge der Taiwanstrasse, sei von 54 Flugzeugen überquert worden und in die Luftüberwachungszone eingedrungen. Nach Beobachtung der Taiwans Streitkräfte, hätten diese als Reaktion Flugzeuge, landgestützte Raketensysteme sowie Marineschiffe mobilisiert.

China: Übungen sollen Warnung sein

China hatte drei Tage lang grossangelegte Manöver um Taiwan abgehalten, als Antwort auf Taiwans Präsidentin Besuch in den USA. Auch ihre Gespräche mit dem Vorsitzenden des amerikanischen Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, spielten dabei eine Rolle. Die Zahl der zuletzt dabei an einem Tag nahe Taiwan eingesetzten Flugzeuge überstieg noch den bisherigen Rekord von 71. Die Übungen dienten nach offiziellen Angaben aus Peking als Warnung an die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan und ausländische Einmischung.

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet das unabhängig regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. China versucht, Taiwan international zu isolieren. Peking lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh entschieden ab.

Schon der Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi im August in Taiwan hatte eine ähnliche Krise ausgelöst. Auch hielt China damals als Reaktion die grössten Militärmanöver seit Mitte der 90er Jahre ab.