Bei den Kongresswahlen in den USA haben an verschiedenen Orten technische Probleme und lange Warteschlangen für Aufsehen gesorgt.
Republikaner Dana Rohrabacher und seine Frau Rhonda Carmony, verlassen die Wählerstation in Costa Mesa, Kalifornien.
Republikaner Dana Rohrabacher und seine Frau Rhonda Carmony, verlassen die Wählerstation in Costa Mesa, Kalifornien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den US-Midterms wurden an mehreren Orten Probleme gemeldet.
  • Mindestens 17'500 Beschwerden gingen bei einer unabhängigen Telefonhotline ein.
  • Demnach gingen die meisten Beschwerden wegen Funktionsfehlern bei den Wahlautomaten ein.
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Im US-Bundesstaat Georgia im Südosten der USA etwa gab es verschiedenen US-Medien zufolge in mehreren Wahllokalen Schwierigkeiten mit der elektronischen Stimmabgabe, was zu langen Wartezeiten führte. In den USA werden neben Papierstimmzetteln auch Wahlautomaten und Wahlcomputer zur Stimmabgabe eingesetzt. Seit langem gibt es Diskussionen über die Sicherheit und Zuverlässigkeit solcher elektronischen Systeme.

In Georgia lieferten sich die Kandidaten von Demokraten und Republikanern ein sehr enges Rennen um den Gouverneurs-Posten des Bundesstaates. Die Demokratin Stacey Abrams versuchte, dort als erste schwarze Frau das Gouverneurs-Amt eines US-Staates zu übernehmen. Sie trat an gegen den Republikaner Brian Kemp, der als Staatssekretär in Georgia gleichzeitig für die Durchführung der Wahl verantwortlich war, was Kritiker als schweren Interessenkonflikt werteten.

Für Aufruhr hatte im Wahlkampf gesorgt, dass Kemp mehrere hunderttausend Menschen aus den Wählerverzeichnissen hatte streichen lassen. Seine Gegner warfen ihm vor, er habe so vor allem Schwarzen das Wählen erschweren wollen. Die technischen Probleme kamen nun hinzu. Der US-Fernsehsender WSB berichtete, Kemp selbst habe bei seiner Stimmabgabe ein technisches Problem gehabt.

Hillary Clinton rief zum Wählen auf

Die frühere demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton rief die Menschen in Georgia und anderswo bei Twitter dazu auf, in der Schlange vor den Wahllokalen zu warten, bis sie ihre Stimme abgegeben hätten. Selbst bei Schließung des Wahllokals könnten sie dort nicht abgewiesen werden. Auch Abrams rief dazu auf.

Die «New York Times» meldete, auch in Pennsylvania, Tennessee und Arizona habe es bei der Abstimmung technische Probleme gegeben. Der US-Fernsehsender ABC berichtete, im Bundesstaat North Dakota hätten außerdem Ureinwohner Nordamerikas Schwierigkeiten bei der Stimmabgabe, wenn sie keine reguläre Wohnadresse vorweisen könnten.

Hillary Clinton spricht am Atlantik-Festival in Washington (USA).
Hillary Clinton spricht am Atlantik-Festival in Washington (USA). - Keystone

Mehr als 17'000 Beschwerden

Mindestens 17'500 Beschwerden über Schwierigkeiten bei der Stimmabgabe seien eingegangen. Das meldete die unabhängige Telefonhotline Election Protection am Nachmittag

Dies entspreche dem Niveau der Anrufer, die während der Präsidentschaftswahl 2016 Wahlprobleme gemeldet hätten, teilte die Präsidentin der Bürgerrechtsorganisation Lawyers' Committee for Civil Rights Under Law, Kirsten Clarke, mit. Die Gruppe hilft bei der Verwaltung der Hotline. Laut Clarke gingen die meisten Beschwerden wegen Funktionsfehlern bei den Wahlautomaten ein.

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