Tödlicher TikTok-Trend: Eltern von verstorbenen Mädchen klagen
Ein gefährlicher Tiktok-Trend forderte in den USA das Leben zweier Mädchen. Die Familien der Opfer und reichen nun Klage gegen die Video-Plattform ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Zurzeit macht auf TikTok die «Blackout Challenge» die Runde.
- Der gefährliche Trend forderte bereits mehrere junge Todesopfer.
- Die Eltern zweier Opfer reichten nun Klage gegen die Video-Plattform ein.
Derzeit finden sich auf TikTok zahlreiche Videos von Jugendlichen, welche die sogenannte «Blackout-Challenge» absolvieren. Dabei würgen sich die Kinder bis zur Ohnmacht und stellen Clips davon auf das Video-Portal.
Vergangenes Jahr sind in den USA eine 8- sowie 9-Jährige beim Versuch gestorben, die Mutprobe zu bestehen. Nun haben die Familien der beiden Opfer Klage gegen TikTok eingereicht, wie die «New York Times» berichtet.
Der Algorithmus habe den Kindern absichtlich gefährliche Inhalte geliefert, die zu ihrem Tod geführt hätten. So argumentieren die Eltern in der Klage, welche letzten Donnerstag am obersten Bezirksgericht von Los Angeles eingereicht wurde.
Kein Einzelfall
Laut der Anklage hätte TikTok wissen müssen, dass die App «süchtig macht» und dass sie Kinder zu schädlichen Inhalten führt. Zudem hätten die Betreiber versäumt, wesentliche Massnahmen zu ergreifen, um Eltern und Kinder davor zu schützen. Jetzt fordern die Familien Schadenersatz in nicht näher bezeichneter Höhe.
Wie die «New York Times» weiter schreibt, soll sich eines der Mädchen gewünscht haben, durch die Teilnahme Berühmtheit zu erlangen. Sie starb im Juli des vergangenen Jahres an den direkten Folgen des Versuchs, daran teilzunehmen.
«TikTok muss für die Verbreitung tödlicher Inhalte an diese beiden jungen Mädchen zur Rechenschaft gezogen werden», sagt Matthew Bergman. Er ist Gründungsanwalt einer privaten Anwaltskanzlei, um Social-Media-Unternehmen für die Schädigung von Kindern zur Verantwortung zu ziehen.
TikTok weist Verantwortung von sich
Eine Sprecherin von TikTok sagt, das Unternehmen würde sich nicht zu laufenden Rechtsstreitigkeiten äussern. Die Sprecherin bezieht sich jedoch auf eine Erklärung vom Dezember. Damals berichtete «People», dass eine Mutter aus Pennsylvania sagte, ihre 10-jährige Tochter sei beim Ausprobieren der «Blackout-Challenge» gestorben.
«Diese beunruhigende ‹Challenge›, von der die Leute offenbar aus anderen Quellen als TikTok erfahren, gibt es lange vor unserer Plattform.» Sie sei nie ein Tiktok-Trend gewesen, heisst es in der Erklärung. Darin wird auf einen Bundesbericht über Todesfälle durch ein «Erstickungsspiel» zwischen 1995 und 2007 verwiesen.
TikTok bleibe wachsam in seinem Engagement für die Sicherheit der Nutzer. Die Video-Plattform würde entsprechende Inhalte sofort entfernen, wenn sie gefunden werden. «Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie für ihren tragischen Verlust.»