Donald Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen will nun doch vor dem US-Kongress vollständig zur Russland-Affäre Auskunft geben.
Michael Cohen (r), Ex-Anwalt des heutigen US-Präsidenten Trump, verlässt das Bundesgericht.
Michael Cohen habe auf Anweisungen von Donald Trump das Gesetz gebrochen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Michael Cohen hat sich bereit erklärt, vor den US-Kongress vollständig auszusagen.
  • Der ehemalige Anwalt von Donald Trump wird am 7. Februar Rede und Antwort stehen.
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In der Russlandaffäre gibt es neue schlechte Nachrichten für US-Präsident Donald Trump. Sein Ex-Anwalt und langjähriger Vertrauter Michael Cohen erklärte sich bereit, vor dem Kongress auszusagen.

Cohen werde am 7. Februar vor dem Aufsichtskomitee des Repräsentantenhauses erscheinen, teilte der Ausschuss am Donnerstag mit. Cohen selbst erklärte, er wolle dem amerikanischen Volk Antworten geben, deswegen habe er die Einladung zu einer öffentlichen Sitzung angenommen. Er wolle einen «umfassenden und glaubwürdigen Bericht» der Ereignisse liefern.

Cohen gilt als eine Schlüsselfigur in der Russland-Untersuchung. Er hat sich mit Trump überworfen und kooperiert mit dem Sonderermittler Robert Mueller, der mögliche Geheimabsprachen des Trump-Lagers mit Russland im US-Wahlkampf 2016 untersucht.

Donald Trump reagiert gelassen

Der US-Präsident reagierte gelassen auf die Ankündigung. «Ich mache mir überhaupt keine Sorgen», sagte Trump am Donnerstag bei einem Besuch in Texas vor Journalisten. Cohens Auftritt beunruhige ihn nicht. Vergangenen Monat hatte er seinen ehemaligen Vertrauten als «Ratte» beschimpft, die der Bundespolizeibehörde FBI bei deren «Hexenjagd» helfe.

Die Aussage des 52-Jährigen könnte für den Präsidenten aber unangenehm werden. Cohen hatte 2006 bei der Trump-Organisation angefangen; zuletzt war er dort Vizepräsident gewesen.

Der 52-Jährige wurde als Trumps «Ausputzer» beschrieben, er hat Insiderwissen. Er sagt, er habe im Auftrag Trumps Schweigegeld an den Pornostar Stormy Daniels sowie an das ehemalige Playmate Karen McDougal gezahlt, um im Wahlkampf Schaden von Trump abzuwenden. Beide Frauen behaupten, eine Affäre mit dem Unternehmer gehabt zu haben. Trump bestreitet das.

Michael Cohen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt

Im Dezember hatte ein Bundesgericht in New York Cohen wegen Zahlung illegaler Wahlkampfbeihilfen, wegen Falschaussagen vor dem Kongress und wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte unter anderem eingeräumt, den Kongress bei dessen Russland-Untersuchungen im Zusammenhang mit einem geplanten Bauprojekt Trumps in Russland angelogen zu haben.

Dabei ging es um den Bau eines Trump-Towers (Hochhauses) in Moskau, der letztlich nicht zustande kam. Cohen hatte ursprünglich erklärt, die Pläne seien im Januar 2016 aufgegeben worden - also bevor der Vorwahlkampf für Trump richtig wichtig wurde. Später räumte er ein, noch bis ungefähr Juni 2016 versucht zu haben, eine Genehmigung der russischen Behörden für das Bauprojekt zu erhalten. Seine Bemühungen liefen also in der kritischen Phase von Trumps Wahlkampf weiter, während der sich der Unternehmer als Kandidat der Republikaner herauskristallisierte.

Cohens geplanter Auftritt im Repräsentantenhaus ist ein Punktsieg für die Demokraten, die seit kurzem die Kontrolle in der Parlamentskammer haben und nun Untersuchungen gegen Trump vorantreiben können.

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