UN-Gesandter fordert Führung im Südsudan zur Umsetzung von Friedensabkommen auf
Der UN-Gesandte für den Südsudan hat die Führung des ostafrikanischen Landes aufgefordert, das 2018 geschlossene Friedensabkommen umzusetzen und 2024 «glaubwürdige» Wahlen abzuhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- 2023 entscheidendes Jahr auf Weg zu «glaubwürdigen» Wahlen.
«Wir sehen das Jahr 2023 als ein Jahr, in dem es darauf ankommt, ob das Friedensabkommen umgesetzt wird oder nicht», sagte Nicholas Haysom, der UN-Gesandte für den Südsudan, am Montag (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat.
Der südafrikanische Diplomat lobte das «Engagement der Übergangsregierung für die Umsetzung des Friedensabkommens in Übereinstimmung mit den Zeitplänen». Haysom betonte, dass Juba «klar gesagt habe, dass es keine weiteren Verlängerungen der Fristen» für die Wahlen Ende 2024 geben werde. Diese müssten laut Haysom «inklusiv und glaubwürdig» sein.
Im Südsudan leben 2,2 Millionen Binnenvertriebene, oft in überbelegten und unterfinanzierten Flüchtlingslagern unter dem Schutz der Vereinten Nationen. Zwei weitere Millionen leben ausserhalb des Landes.
Die UN-Mission im Sudan ist mit einem Jahresbudget von 1,2 Milliarden Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro) eine der teuersten der Welt. Die UNO sei von der Regierung gebeten worden, Wahlen zu unterstützen, sagte Haysom nun, insbesondere durch «Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, den politischen Parteien und den Medien».
Seit der Unabhängigkeit im Jahr 2011 steckt der Südsudan in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Das Land hat sich immer noch nicht von einem fünfjährigen Bürgerkrieg erholt, in dem fast 400.000 Menschen getötet worden waren. Von den zwölf Millionen Einwohnern Südsudans leben nach Schätzungen der Weltbank 80 Prozent in extremer Armut. Zwei Drittel der Bevölkerung leiden Hunger.