Uno fordert Bestrafung für Massenvergewaltigungen im Südsudan
Das Wichtigste in Kürze
- Innert zwei Wochen wurden im Südsudan 150 Frauen un Mädchen vergewaltigt.
- Die Uno fordert nun die Bestrafung dieser «brutalen sexuellen Angriffe».
In einer am Montagabend veröffentlichten Erklärung verurteilte Uno-Generalsekretär Antonio Guterres entschieden die «brutalen sexuellen Angriffe» auf Frauen im Südsudan.
Ungeachtet der Zusicherung der südsudanesische Regierung, die Feindseligkeiten zu beenden und für Frieden zu sorgen, werde sexuelle Gewalt weiter als «Kriegstaktik» eingesetzt. Für die Zivilbevölkerung, insbesondere für Frauen und Kinder, bleibe die Sicherheitslage «katastrophal».
Guterres rief alle Konfliktparteien auf, die Sicherheit von Zivilisten zu gewährleisten und der Straflosigkeit derartiger Verbrechen entgegenzutreten. Notwendig seien Ermittlungen und die strafrechtliche Verfolgung der Schuldigen.
150 Frauen und Mädchen innert zwölf Tagen vergewaltigt
Zuvor hatten drei Uno-Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung angeprangert, dass in den vergangenen zwölf Tagen nahe der nördlichen Stadt Bentiu mehr als 150 Frauen und Mädchen vergewaltigt oder sexuell angegriffen worden seien. Zeugenaussagen zufolge habe es sich bei den Tätern um bewaffnete Männer gehandelt, von denen viele Uniformen getragen hätten.
Die südsudanesischen Behörden müssten die Verantwortlichen der «abscheulichen Attacken» zur Verantwortung ziehen, heisst es in der Erklärung.
Am Freitag hatte die bereits Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mitgeteilt, binnen zehn Tagen seien 125 Frauen und Mädchen Opfer von Vergewaltigungen oder sexueller Gewalt geworden. Einige seien jünger als zehn oder älter als 65 Jahre gewesen. Auch Schwangere seien vergewaltigt worden.
Gewalt in Bentiu
Die Gewalttaten ereigneten sich demnach rund um Bentiu, wo internationale Hilfsorganisationen die notleidende Bevölkerung mit Essen versorgen. Viele Frauen seien auch geschlagen und ausgeraubt worden.
Der Südsudan hatte im Sommer 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt. Im Dezember 2013 begann ein Bürgerkrieg, in dessen Verlauf mehr als 380'000 Menschen getötet und vier Millionen Südsudanesen – fast ein Drittel der Bevölkerung – in die Flucht getrieben wurden. Der Konflikt war geprägt von schwersten Menschenrechtsverletzungen und führte zu einer der grössten humanitären Krisen weltweit.