Evan Atar Adaha, ein Arzt aus dem Südsudan, erhält für seinen Einsatz in Bunj einen renommierten Flüchtlingspreis von der Uno.
Der südsudanische Doktor Evan Atar Adaha lächelt in die Kamera, während er ein Baby behandelt.
Der südsudanische Doktor Evan Atar Adaha lächelt in die Kamera, während er ein Baby behandelt. - Twitter/Doordarshannews

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Preis handelt es sich um die Nansen-Medaille.
  • Sie wird Atar nächste Woche in Genf übergeben.
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Der südsudanesische Arzt Evan Atar Adaha erhält die renommierte Nansen-Medaille des Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR). Die Nansen-Medaille wird Atar in der kommenden Woche in Genf verliehen.

Atar und sein Team im Maban-Spital in der südsudanesischen Stadt Bunj führten jede Woche bis zu 60 Operationen aus, obwohl das Röntgengerät kaputt sei, es keine herkömmliche Anästhesie gebe und der OP-Saal nur schwach beleuchtet sei, teilte das UNHCR am Montag mit. Das Spital helfe mehr als 144'000 Flüchtlingen aus der Region Blauer Nil im benachbarten Sudan.

Atars «tiefe Menschlichkeit und Selbstlosigkeit» habe bereits tausenden Menschen das Leben gerettet, erklärte UNHCR-Chef Filippo Grandi. Dank seiner «unermüdlichen Anstrengungen» hätten unzählige Männer, Frauen und Kinder «eine neue Chance auf eine Zukunft bekommen».

Krankenhaus in Kriegsgebiet

Atar stammt aus Torit, einer Stadt im Südsudan, und hat Medizin in Sudans Hauptstadt Khartum studiert, bevor er zunächst in Ägypten arbeitete. Als 1997 im sudanesischen Bundesstaat Blauer Nil ein Krieg ausbrach, eröffnete er in der Region sein erstes Krankenhaus, um zu helfen. Eine Zunahme der Gewalt zwang Atar 2011 jedoch das Krankenhaus nach Bunj zu verlegen. Im selben Jahr wurde der Südsudan unabhängig.

Die Nansen-Medaille geht auf den norwegischen Polarforscher und ersten Uno-Hochkommissar für Flüchtlinge, Fridtjof Nansen, zurück. Im vergangenen Jahr wurde der nigerianische Rechtsanwalt Zannah Mustapha ausgezeichnet, der bei den Verhandlungen um die Freilassung dutzender nigerianischer Schülerinnen aus der Gefangenschaft von Boko Haram geholfen hatte.

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