US-Justiz erhebt nach Sturm auf Kapitol Anklage gegen Beteiligte

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USA,

Nach dem gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol hat die US-Justiz Anklage gegen drei weitere Beteiligte erhoben.

Trump Kapitol
Trump-Unterstützer im Kapitol. (Archivbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Justiz erhebt nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington weitere Anklagen.
  • Darunter ist der bekannte Verschwörungstheoretiker mit Fellmütze.

Nach der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols in Washington DC. erhebt die US-Justiz weitere Anklagen gegen Verdächtige.

Unter den Verdächtigen waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Samstag der Politiker Derrick Evans aus West Virginia und der bekannte Verschwörungstheoretiker Jacob Anthony Chansley, der bei dem Vorfall am vergangenen Mittwoch wegen seines auffallenden Kopfschmucks aus Fell und Hörnern aufgefallen war.

Jake Angeli
«QSchamane» Jake Angeli im Interview mit «ORF». - Youtube

Chansley, der auch als Jake Angeli bekannt ist, wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Washington gewaltsames Eindringen in das US-Kapitol sowie «ordnungswidriges Verhalten» vorgeworfen.

Auf in Medien verbreiteten Fotografien von der Erstürmung des Kapitols sei Chansley in seinem Outfit aus «Hörnern, einer Bärenfellmütze» sowie einer Gesichtsbemalung in den US-Flaggenfarben Rot, Weiss und Blau zu sehen gewesen, hiess es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft. Chansley habe ausserdem eine Lanze mit einer daran befestigten US-Flagge bei sich getragen.

QAnon-Mitglied

Chansley bezeichnet sich selbst als «digitaler Soldat» der rechtsextremen, verschwörungstheoretischen Bewegung QAnon, deren Anhänger behaupten, dass der scheidende US-Präsident Donald Trump sich in einem geheimen Krieg gegen einen globalen liberalen Kult pädophiler Satanisten befinde.

Nach Polizeiangaben hatte Chansley am Donnerstag bei der Bundespolizei FBI angerufen, um seine Anwesenheit im Bereich des US-Kapitols am Vortag zu bestätigen. Chansley sagte demnach, er sei gemeinsam mit einer Gruppe von Menschen aus Arizona «der Bitte des Präsidenten an alle 'Patrioten'» gefolgt, am 6. Januar nach Washington zu kommen.

proud boys
Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump stürmten am 6. Januar das Kapitol, wo die Abgeordneten den Sieg des gewählten Präsidenten Joe Biden bei der Wahl im November bestätigen sollten. - sda

Bei den beiden weiteren Angeklagten handelte es sich den Justiz-Angaben zufolge um den erst kürzlich in das Parlament von West Virginia gewählten Abgeordneten Evans sowie einen 36-Jährigen aus Florida, der das Rednerpult der demokratischen Mehrheitsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, entwendet hatte.

Rücktrittsgesuch eingereicht

Als Reaktion auf zahlreiche Rücktrittsforderungen reichte Evans am Samstag beim Gouverneur von West Virginia sein Rücktrittsgesuch ein. Er übernehme die «volle Verantwortung» für sein Handeln, schrieb Evans laut örtlichen Medien. Er hoffe, dass sein Rücktritt dazu beitragen werde, den «Heilungsprozess» in den USA einzuleiten, «damit wir alle nach vorn gehen können und als 'eine Nation, unter Gott' zusammenkommen».

Bereits am Freitag hatte das US-Justizministerium Anklagen gegen 15 Beteiligte an dem Sturm aufs Kapitol bekannt gegeben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft fiel die Identifizierung der Verdächtigen in vielen Fällen leicht, da im Internet viele Bilder und Videos von dem Vorfall kursierten. Der Politiker Evans hatte demnach sein Eindringen in das Kapitol live im Online-Dienst Facebook übertragen.

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