US-Polizei schiesst fünfmal auf schwangere Schwarze

Simon Binz
Simon Binz

USA,

Fünfmal haben US-Beamte auf eine schwangere schwarze Frau geschossen, die laut Zeugen versuchte mit der Polizei zu kooperieren.

Beamte der Kansas City Police schossen insgesamt fünfmal auf die 26-jährige schwangere US-Frau. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA sorgt ein neuer Fall von Polizeigewalt für grosses Entsetzen.
  • In Kansas City eröffneten Beamten das Feuer auf eine 26-jährige schwangere Schwarze.
  • Laut Zeugen war die Frau unbewaffnet und versuchte mit der Polizei zu kooperieren.

Grosses Entsetzen in den USA: Beamte der Polizeibehörde von Kansas City (USA) sollen fünfmal auf eine unbewaffnete schwarze Frau geschossen haben. Der Vorfall ereignete sich gemäss Medienberichten am Freitag (27. Mai). Als Opfer wurde die 26-jährige Leonna Hale identifiziert.

Laut der «Daily Mail» kam es zu dem Vorfall, als die Polizei nach einem Auto fahndete, das an einem bewaffneten Autodiebstal beteiligt war. In einem Auto, das von der Polizei in diesem Zusammenhang angehalten wurde, befanden sich Leonna Hale und ihr männlicher Begleiter. «Revolt.tv» zitiert Zeugen, die beschreiben, dass die Polizei die beiden zum Aussteigen aufforderte.

Der Mann sei aus dem Fahrzeug ausgestiegen, über einen Zaun gesprungen und weggerannt. Leonna Hale hingegen sei mit erhobenen Händen aus dem Auto ausgestiegen. Die Beamten hätten der Frau gesagt, sie solle sich auf den Boden legen, weshalb Leonna Hale sie darüber informierte, dass sie schwanger sei und es ihr deshalb nicht möglich sei.

Die Zeugen meinten, dass die Polizei die Frau mehrmals dazu aufgefordert hätten, sich auf den Boden zu legen, was die Frau abgelehnt habe. Schliesslich habe die 26-Jährige die Beamten informiert, dass sich eine Waffe im Auto befindet. Als sie sich vom Auto wegbewegte, sollen die Polizisten ihre Waffen gezogen haben. Die verängstigte schwangere Frau habe begonnen, wegzurennen, und wurde von Schüssen getroffen.

US-Zeugin: «Die Schüsse hörten nicht mehr auf»

«Sie hatte keine Waffe gegen sie gezogen», sagte Zeugin She Danja. «Sie hatte nicht einmal einen Stock in der Hand.» Laut Danja hatten die Beamten fünfmal auf die Frau geschossen. «Eins, zwei, drei, vier, fünf. Ich mag mich erinnern, weil es nicht mehr aufhörte. Sie haben fünfmal geschossen. Ich sah, wie sie zu Boden ging und war wie versteinert.»

Auch andere entsetzte Zeugen versicherten der Zeitung, dass die Verdächtige versucht habe zu kooperieren, bevor sie niedergeschossen und am Boden mit Handschellen gefesselt wurde. Leonna Hale wurde anschliessend schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert, befindet sich aber laut Berichten in einem stabilen Zustand.

Leonna Hale war laut Zeugen zum Zeitpunkt der Schüsse unbewaffnet. - Twitter

Die Missouri State Highway Patrol sagte, der Vorfall werde untersucht. Die beteiligten Beamten wurden derweil in Verwaltungsurlaub versetzt. Laut einem Polizei-Sprecher wurde eine Waffe in der Nähe des Fahrzeuges «gefunden».

Die Frage, ob das Opfer sie zum Zeitpunkt der Schiesserei in der Hand hielt, wollte er nicht beantworten. «Es gibt komplizierte Details, die weiterverfolgt werden müssen», so der Polizeisprecher vor den Medien.

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