USA: Ben & Jerry's und Unilever im Clinch wegen Trump-Kritik
Der Streit zwischen Ben & Jerry's und Unilever eskaliert: Ein geplanter Post zur Trump-Amtseinführung sorgt für neue Spannungen in den USA.
Der Konflikt zwischen dem Eiscreme-Hersteller Ben & Jerry's und seinem Mutterkonzern Unilever spitzt sich zu. Grund dafür ist ein geplanter Social-Media-Beitrag anlässlich der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump, wie «Handelsblatt» berichtet.
Der Post sollte brisante Themen wie Abtreibung, Klimawandel und Mindestlöhne ansprechen. Laut einer Klageerweiterung von Ben & Jerry's habe der Chef der Unilever-Eissparte, Peter ter Kulve, die Veröffentlichung des Posts zwei Tage vor Trumps Amtsantritt untersagt.
Der Grund: Die ausdrückliche Erwähnung von Donald Trump.
Keine Kritik an Politik in USA
Ben & Jerry's wirft ter Kulve vor, dass Kritik an Trump für ihn mittlerweile tabu sei. Dies stehe im Widerspruch zu den Werten des Unternehmens, das für «vier Jahrzehnte progressives gesellschaftliches Engagement» stehe, wie «n-tv.de» berichtet.
Dazu gehöre auch die Kritik an der Politik von Trump in den USA. Die Wurzeln des Streits reichen bis ins Jahr 2000 zurück.
Damals sicherte Unilever bei der Übernahme von Ben & Jerry's zu, dass ein unabhängiger Beirat die Markenidentität bewahren sollte. Dies schloss auch die politische Positionierung ein, wie die «Welt» schreibt.
Rechtliche Schritte aufgrund der Politik
Der aktuelle Konflikt begann 2021, als Ben & Jerry's den Verkauf in den von Israel besetzten Gebieten einstellte. Unilever reagierte darauf mit dem Verkauf des israelischen Geschäfts an einen lokalen Lizenznehmer, schreibt das «Handelsblatt».
Ben & Jerry's reichte im November 2024 eine Klage gegen Unilever ein. Darin wirft das Unternehmen dem Mutterkonzern vor, Äusserungen zugunsten palästinensischer Flüchtlinge und gegen Militärhilfe für Israel unterdrückt zu haben.
Auswirkungen auf Unilever
Die Klage umfasst auch eine Forderung nach 25 Millionen Dollar (22,64 Miollionen Franken). Unilever soll diese an von Ben & Jerry's ausgewählte Gruppen zahlen.
Davon waren 5 Millionen für Menschenrechtsgruppen und 20 Millionen für palästinensische Mandelbauern vorgesehen, berichtet unter anderem «MarketScreener».
Der anhaltende Rechtsstreit könnte weitreichende Folgen für Unilever haben. Experten zufolge könnte er die geplante Abspaltung des Eiscreme-Geschäfts, zu dem neben Ben & Jerry's auch Langnese gehört, erschweren.