USA: Brutaler Polizeieinsatz gegen Schwarzen sorgt für Aufsehen
Der Afroamerikaner Ronald Greene kam 2019 nach einem Polizeieinsatz in Louisiana ums Leben. Die nun veröffentlichten Videoaufnahmen sorgen für Entsetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2019 starb der Afroamerikaner Ronald Greene nach einem Polizeieinsatz.
- Nun wurden erste Videoaufnahmen der beteiligten Beamten veröffentlicht.
- Die Angehörigen Greenes haben nun rechtliche Schritte eingeleitet.
Ein brutaler Polizeieinsatz gegen einen Schwarzen im Bundesstaat Louisiana im Jahr 2019 sorgt in den USA für Aufsehen. Die Polizei in dem US-Staat veröffentlichte am Freitagabend (Ortszeit) Videoaufnahmen von Körperkameras der beteiligten Beamten sowie Aufnahmen aus Polizei-Fahrzeugen.
Damals hatten Polizisten den Afroamerikaner Ronald Greene bei einem nächtlichen Einsatz gewaltsam aus seinem Fahrzeug geholt. Sie brachten ihn rabiat auf den Boden und haben ihn auf dem Bauch liegend gefesselt. Der 49-Jährige starb in der Nacht. Die genauen Umstände werden noch untersucht.
Ausschnitte der Polizei-Aufnahmen veröffentlicht
In den vergangenen Tagen waren in US-Medien Ausschnitte von Polizei-Videoaufnahmen des Einsatzes veröffentlicht worden. Die nun veröffentlichten Aufnahmen seien das gesamte Bildmaterial, das seiner Behörde vorliege. Dies sagte der Leiter der Polizei in Louisiana, Lamar Davis. Davis, der erst seit Oktober im Amt, versprach volle Aufklärung.
In den Polizei-Clips ist zu sehen, wie die beteiligten Beamten in jener Nacht einen Elektroschocker gegen Greene einsetzten. Dies, während dieser noch im Auto sass. Mehrfach ist zu hören, wie Greene sagte: «Ich habe Angst.»
Die Beamten zogen ihn schliesslich aus dem Auto und fesselten ihn an Händen und Füssen. Als er später versuchte, sich zur Seite zu drehen, hinderte einer der Polizisten ihn daran. Er drückte Greene mit seinem Fuss zu Boden. Es ist auch zu sehen, wie ein Beamter Greene an den Füssen ein Stück über den Boden zog.
Greenes Angehörige werfen Polizei Vertuschung vor
Die Polizei solle Greenes Familie damals gesagt haben, er sei durch einen Unfall bei einer Polizei-Verfolgungsjags gestorben. Dies berichteten mehrere US-Medien, darunter die «New York Times». Greenes Angehörige werfen der Polizei Vertuschung vor und haben juristische Schritte eingeleitet.
Fälle von Polizeigewalt machen in den USA regelmässig Schlagzeilen. Am kommenden Dienstag jährt sich der Tod des Afroamerikaners George Floyd. Er starb im vergangenen Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota.
Unter dem Motto «Black Lives Matter» kam es danach in den USA monatelang zu Massendemonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus. Diese wurden teils von Ausschreitungen überschattet.