USA kritisieren Polizeigewalt bei Beisetzung von Abu Akleh
An den gewaltsamen Szenen bei der Beisetzung der getöteten Al-Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akleh in Jerusalem äusserten die USA Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA kritisieren die Gewalt an der Beisetzung der erschossenen Journalistin Akleh.
- Die Biden-Sprecherin Psaki bezeichnet die Szenen als «zutiefst verstörend».
- Die israelische Polizei behauptet, sie sei zum Eingreifen gezwungen gewesen.
Die USA haben die gewaltsamen Szenen bei der Beisetzung der getöteten palästinensischen Al-Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akleh in Jerusalem kritisiert. Die Sprecherin von Präsident Joe Biden, Jen Psaki, sprach am Freitag von «zutiefst verstörenden» Bildern. «Wir bedauern die Störung dessen, was eine friedliche Prozession hätte sein sollen.» Die USA hätten «Respekt für die Beerdigungs-Prozession, die Trauernden und die Familie in dieser heiklen Zeit angemahnt».
Israelische Polizisten waren am Freitag hart eingeschritten, als Abu Aklehs Sarg aus einem Krankenhaus im Ost-Teil der Stadt herausgetragen wurde. Aufnahmen des Senders Palestine TV zeigen, dass der Sarg beinahe zu Boden fiel. Denn die Polizisten trieben Menschen auseinander und griffen nach palästinensischen Fahnen, um diese zu konfiszieren.
Polizei behauptet, sie hätte eingreifen müssen
Israel verbietet das öffentliche Zeigen palästinensischer Flaggen. Die Polizei erklärte, sie sei zum Eingreifen gezwungen gewesen, als «gewaltsame Randalierer versucht haben, den Verlauf der Beisetzung zu stören».
Akleh war am Mittwoch bei der Berichterstattung über einen israelischen Militäreinsatz im Westjordanland von einer Kugel im Kopf getroffen worden. Sie ist eine der bekanntesten Journalistinnen des in Katar ansässigen arabischen Senders Al-Dschasira. Israel und die Palästinenser machten sich gegenseitig für den Tod der Journalistin verantwortlich, die auch die US-Staatsbürgerschaft besass. Später räumte Israel ein, Abu Akleh könne durch einen Schuss von israelischer Seite getötet worden sein.