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USA: Lkw-Fahrer wegen tödlichem Unfall zu 110 Jahren Haft verurteilt

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In US-Bundesstaat Colorado wurde ein Lkw-Fahrer wegen eines tödlichen Unfalls zu 110 Jahren Haft verurteilt. Viele Personen fordern nun eine Strafmilderung.

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Die Unfallstelle in Lakewood, Colorado. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA verursachte ein Lkw-Fahrer 2019 einen Unfall, der vier Tote forderte.
  • Nun wurde dieser zu 110 Jahren Haft verurteilt.
  • Millionen Menschen unterzeichnen online eine Petition für die Strafmilderung.

Mehr als viereinhalb Millionen Menschen haben in den USA um Gnade für einen Lastwagenfahrer gebeten. Dieser wurde wegen eines Verkehrsunfalls mit vier Toten zu 110 Jahren Gefängnis verurteilt.

Unter den Unterstützern von Rogel Aguilera-Mederos ist auch Reality-TV-Star Kim Kardashian: «Das ist so unfair», schrieb die 41-Jährige, die derzeit ein Anwalts-Studium absolviert, auf Twitter über die harte Strafe. Sie bete, dass der Gouverneur des Bundesstaates Colorado die Strafe mildere.

Bremsen versagten

Der aus Kubaner Aguilera-Mederos hatte im April 2019 nahe der Stadt Denver mit seinem Lastwagen einen tödlichen Unfall verursacht. Als seine Bremsen versagten, raste er mit 130 Stundenkilometern in wegen eines anderen Unfalls auf der Autobahn stehende Fahrzeuge. Vier Menschen starben, sechs weitere wurden verletzt, 28 Fahrzeuge wurden beschädigt.

Die Staatsanwaltschaft legte Aguilera-Mederos unter anderem zur Last, den Lastwagen nicht in eine Notfallspur gelenkt zu haben. Der 26-Jährige wurde schliesslich in 27 Anklagepunkten schuldig gesprochen, darunter Tötung mit einem Fahrzeug. In der vergangenen Woche verurteilte ein Richter ihn zu 110 Jahren Gefängnis.

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Der «Mugshot» von Rogel Aguilera-Mederos. - Keystone

Der Richter sagte dabei, er selbst hätte sich nicht für ein solches Strafmass entschieden, ihm seien aber die Hände gebunden: Es handele sich um die im Recht Colorados festgeschriebene Mindeststrafe. In dem von der Gebirgskette Rocky Mountains durchzogenen Bundesstaat werden Gefängnisstrafen für die einzelnen Anklagepunkte in bestimmten Fällen zusammengerechnet.

Petition von vielen unterzeichnet

Das harte Urteil sorgte für Erstaunen und stellenweise Empörung. Auf der Website Change.org unterzeichneten bis zum frühen Donnerstag (Ortszeit) mehr als 4,76 Millionen Menschen eine Petition. In der Petition wird für den Lkw-Fahrer eine Strafmilderung oder Begnadigung gefordert.

Sein Anwalt James Colgan sagte dem Fernsehsender ABC, Aguilera-Mederos habe zwar «fahrlässig gehandelt», doch sei seine Strafe «völlig unverhältnismässig». Kardashian forderte eine Änderung des Strafgesetzes: «Verbindliche Mindeststrafen nehmen der Justiz den Ermessensspielraum und müssen abgeschafft werden», erklärte sie. Sie fügte hinzu: «Der Gouverneur von Colorado ist ein wirklich guter Mensch, und ich weiss, dass er das Richtige tun wird.»

Gouverneur Jared Polis erhielt bereits ein Gnadengesuch für Aguilera-Mederos, das derzeit überprüft wird. Auch die Staatsanwalt reichte einen Antrag ein, in dem das Gericht gebeten wird, die Höhe der Strafe zu überdenken. Das Gesetz erlaube durchaus, in besonderen Fällen beim Festlegen des Strafmasses ausserordentliche Umstände geltend zu machen, heisst es darin.

In Onlinenetzwerken drohten Lastwagenfahrer damit, nicht mehr durch Colorado zu fahren, bis die Frage geklärt ist.

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