USA: Paar nach Waldbrand wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
Sie wollten das Geschlecht ihres Kindes enthüllen, zündeten eine Rauchbombe und lösten einen tödlichen Waldbrand aus. Nun steht das Ehepaar vor Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Im September 2020 sorgte eine «Gender Reveal Party» in Kalifornien für einen Waldbrand.
- Tausende Menschen mussten fliehen, ein Feuerwehrmann kam ums Leben.
- Das verantwortliche Ehepaar wurde nun wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht gestellt.
Ein Ehepaar in Kalifornien wird in Zusammenhang mit einem tödlichen Waldbrand wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht gestellt. Das Paar soll im vergangenen September durch Zünden einer Rauchbombe bei einer «Gender Reveal Party» einen Brand ausgelöst haben. Das teilte die Staatsanwaltschaft im Bezirk San Bernardino mit. Bei diesen Feiern verraten werdende Eltern, ob ihr Kind ein Mädchen oder ein Junge ist.
Bei den Löscharbeiten des schnell um sich greifenden Brandes war ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Das sogenannte El-Dorado-Feuer wütete auf einer Fläche von knapp 90 Quadratkilometern. Tausende Anwohner wurden in die Flucht getrieben, mehrere Häuser wurden zerstört.
Gefängnis bei Schuldspruch möglich
Die Behörden hatten zuvor gewarnt, dass angesichts von Hitze und Trockenheit extreme Waldbrandgefahr herrsche. Zudem wurde mitgeteilt, dass fahrlässiger oder illegaler Umgang mit Feuer strafbar sei.
Das Ehepaar plädierte auf «nicht schuldig». Mitte September müssen die Angeklagten wieder vor Gericht erscheinen. Im Falle eines Schuldspruchs droht eine Gefängnisstrafe.
Verheerendste Waldbrandsaison
Kalifornien erlebte im vorigen Jahr die flächenmässig verheerendste Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen. Mehr als 30 Menschen kamen ums Leben, über 10'000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört.
Nach einem extrem regenarmen Winter haben die Waldbrände an der US-Westküste in diesem Jahr ungewöhnlich früh angefangen. In Kalifornien, Oregon, Washington und im westlichen Kanada brennt es derzeit an Dutzenden Stellen.