USA rufen Kuba zu Aufhebung von Demonstrationsverbot auf
Die USA haben Kuba aufgerufen, das Verbot der für Montag geplanten landesweiten Demonstrationen aufzuheben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA fordern, dass Kuba Demonstrationen am Montag erlaubt.
- Auch die Internet- und Telefonverbindungen dürften nicht gekappt werden.
Die Regierung in Havanna sei aufgefordert, die Rechte der Kubaner zu respektieren. Man solle ihnen friedliche Versammlungen «ohne Angst vor Repressionen durch die Regierung oder Gewalt» erlauben. Dies erklärte US-Aussenminister Antony Blinken am Sonntag. Auch die Internet- und Telefonverbindungen dürften nicht gekappt werden.
Die kubanische Opposition hat für Montag zu Demonstrationen in Havanna und sechs Provinzen aufgerufen. Dies um die Freilassung politischer Gefangener und politische Reformen zu fordern. Die Behörden haben die Demonstrationen verboten, die Opposition hält trotzdem an den geplanten Protesten fest.
Demonstrationen in rund 40 kubanischen Städten
Proteste sind in Kuba äusserst selten. Zuletzt hatte es im Juli Demonstrationen in rund 40 kubanischen Städten gegeben. Es handelte sich um die grössten regierungskritischen Veranstaltungen seit der von Fidel Castro angeführten Revolution 1959. Die Menschen brachten ihren Unmut über die schlimmste Wirtschaftskrise seit 30 Jahren und die Strom- und Lebensmittelknappheit zum Ausdruck.

Die Demonstrationen wurden teils gewaltsam niedergeschlagen, ein Mensch wurde getötet. Mehr als 1200 Menschen wurden festgenommen, nach Angaben der Bürgerrechtsorganisation Cubalex sitzen mehr als 650 noch immer im Gefängnis.
Der Protestanführer Yunior García teilte im Onlinedienst Facebook mit, sein Haus sei von Beamten in Zivil umstellt. AFP-Reporter vor Ort bestätigten, dass die Strasse, in der der 39-jährige Dramaturg wohnt, abgesperrt war.