USA wollen einheimische Helfer aus Afghanistan ausfliegen
Die USA wollen afghanische Helfer, die das US-Militär vor Ort unterstützt haben, mit Evakuierungsflügen in Sicherheit bringen.
Ziel sei es, die dafür in Frage kommenden Menschen ab der letzten Juli-Woche auszufliegen, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses am Mittwoch. Um wie viele Menschen es sich dabei handele, könne aus Sicherheitsgründen nicht gesagt werden.
Auch wohin die Menschen geflogen werden, blieb offen. Es betreffe aber Einheimische, die sich bereits im Antragsprozess für ein entsprechendes US-Visum befänden. «Dies sind mutige Personen. Wir möchten sicherstellen, dass wir die Rolle, die sie in den vergangenen Jahren gespielt haben, anerkennen und wertschätzen», sagte Sprecherin Jen Psaki.
Trotz des alarmierenden Vormarschs der Taliban hatte US-Präsident Joe Biden vergangene Woche angekündigt, dass der Afghanistan-Einsatz am 31. August enden werde - nach knapp 20 Jahren. Dann sollen nur noch US-Soldaten zum Schutz der Botschaft in Afghanistan verbleiben. Zahlreiche Afghanen, die während des Einsatzes für die USA gearbeitet haben, etwa Dolmetscher, können spezielle Einwanderungsvisa für die USA beantragen.
Nach Einschätzung von Fachleuten droht den afghanischen Helfern nach dem Abzug der Truppen die Rache der radikalislamischen Taliban. Auch in Deutschland ist der Umgang mit diesen Ortskräften, welche während des Einsatzes die Bundeswehr unterstützt haben, ein Thema. Die Bundesregierung hatte ihnen Hilfe zugesagt. Kritiker monieren aber, dass die Einheimischen weitgehend im Stich gelassen werden.