Vance und Modi verkünden Fortschritte bei Handelsgesprächen
US-Vize Vance und der indische Premierminister Modi haben sich zu Handelsgesprächen in Neu-Dehli getroffen und dabei wichtige Fortschritte erzielt.

US-Vizepräsident JD Vance und Indiens Premierminister Narendra Modi haben bei Gesprächen in Neu-Delhi eine Roadmap für ein bilaterales Handelsabkommen vereinbart. Die Verhandlungen sollen bestehende Handelsungleichgewichte ausgleichen, so «Deutschlandfunk».
Vance und Modi schaffen Grundlage für Verhandlungen
Die USA und Indien haben die «Terms of Reference» für ein Handelsabkommen finalisiert, wie das US-Handelsrepräsentantenbüro «USTR» bestätigte. Das Abkommen zielt darauf ab, Märkte für US-Waren zu öffnen und «unfaire Praktiken» anzugehen, die amerikanische Arbeiter benachteiligten.
Modi betonte auf X die Bedeutung der Zusammenarbeit in Handel, Technologie und Verteidigung, wie «Reuters» berichtet. Vance lobte den indischen Premierminister und kündigte weitere Kooperationen unter Trumps Führung an.
Handelsvolumen und Ungleichgewichte im Fokus
Das bilaterale Handelsvolumen erreichte 2024 129 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 104,5 Milliarden Franken) wobei Indien einen Überschuss von 45,7 Milliarden US-Dollar (37 Milliarden Franken) verzeichnete. Die USA kritisieren seit Langem Indiens hohe Zölle, die Trump als Missbrauch bezeichnete.

Aktuell gilt eine 90-tägige Aussetzung von Strafzöllen auf indische Exporte, die bis Juli befristet ist. Die Verhandlungen zielen darauf ab, eine dauerhafte Lösung vor Ablauf dieser Frist zu erreichen.
Landwirtschaft als Konfliktpunkt
Besonders umstritten sind Zugeständnisse im Agrarsektor, wo die USA mehr Marktzugang fordern. Indische Bauern protestierten während Vances Besuch gegen mögliche Zollsenkungen, wie «Al Jazeera» berichtet.
Experten wie Jayati Ghosh von der University of Massachusetts Amherst warnen vor «erpresserischen Taktiken» der USA. Nomura-Analyst Chetan Seth sieht Indien jedoch in einer starken Verhandlungsposition, mit einer 70-prozentigen Chance auf einen Deal vor Juli.
Strategische Partnerschaft über Handel hinaus
Neben Wirtschaftsthemen besprachen Modi und Vance die Zusammenarbeit in Verteidigungstechnologien und Energieprojekten. Die USA sehen Indien als zentralen Partner zur Eindämmung Chinas, wie «Al Jazeera» schreibt.

Die Gespräche mündeten in ein Abendessen mit Vances Familie, die traditionelle indische Kleidung trug. Der Besuch unterstreicht auch persönliche Verbindungen – Vances Ehefrau Usha hat Wurzeln im indischen Andhra Pradesh.
Ausblick auf Trump-Besuch und Quad-Gipfel
Modi lud Trump zu einem Besuch noch in diesem Jahr ein, der mit dem geplanten Quad-Gipfel zusammenfallen könnte. Die endgültige Einigung hängt jedoch davon ab, ob beide Seiten Kompromisse bei sensiblen Themen finden, so die «Tagesschau».
Während «Bloomberg» von signifikanten Fortschritten spricht, bleibt unklar, ob die Differenzen bis Juli überwunden werden können.