Venezuela weist Geschäftsführerin der Botschaft von Ecuador aus
Auf die Ausweisung ihrer Botschafterin in Ecuador reagiert Venezuela, indem sie die Geschäftsführerin der ecuadorianischen Botschaft des Landes verweisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Geschäftsführerin der ecuadorianischen Botschaft wurde aus Venezuela verwiesen.
- Zuvor hatte Ecuador die Botschafterin Venezuelas ausgewiesen.
Im Streit um die Zahl der nach Ecuador geflüchteten Venezolaner hat die venezolanische Regierung jetzt die Geschäftsführerin der ecuadorianischen Botschaft, Elizabeth Méndez, zur unerwünschten Person erklärt. Méndez habe 72 Stunden Zeit, das Land zu verlassen, wie die Regierung von Präsident Nicolás Maduro am Donnerstag mitteilte. Zudem verurteilte sie eine «systematische Einmischung in ihre internen Angelegenheit» durch den ecuadorianischen Präsidenten Lenín Moreno.
Mit der Erklärung reagierte Venezuela auf die Ausweisung seiner Botschafterin aus Ecuador. Die Regierung in Quito hatte Carol Delgado ihres Landes verwiesen, weil Venezuelas Medienminister Jorge Rodríguez den ecuadorianischen Präsidenten Moreno als «Lügner» bezeichnet hatte. Rodríguez hatte sich auf die Aussage Morenos bezogen, wonach täglich 6000 Venezolaner nach Ecuador flüchteten, insgesamt bereits eine Million. Diese Zahlen hatte Moreno bei der UN-Vollversammlung in New York geäussert. Venezuelas Medienminister sagte, er könne nicht glauben, dass man selbst auf einem Podium vor den Vereinten Nationen ein solcher Lügner sein könne.
Venezuela kämpft mit einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Wegen Devisenmangels kann das erdölreichste Land der Welt kaum noch Lebensmittel, Medikamente oder Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Zudem geht Maduros autoritäre Regierung hart gegen Oppositionelle vor. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben bereits mindestens 2,3 Millionen Menschen das Land verlassen.