Nach dem Schock-Foto von der mexikanischen Grenze zu den USA: Nun werden auch von Mexikos Südgrenze Bilder notleidender Migranten im Internet verbreitet.
Das Video der mexikanischen Zeitung «El Universal» zeigt eine verzweifelte Migrantin an Mexikos Südgrenze. - Youtube/El_Universal

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch machte ein Foto eines ertrunkenen Vaters und seiner Tochter Schlagzeilen.
  • Nun zeigt ein Video die prekäre Situation an der US-Grenze zu Mexiko.
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Die mexikanische Zeitung «El Universal» veröffentlichte am Mittwoch ein Video. Dieses zeigt eine Frau in einem Auffanglager nahe der Grenze zu Guatemala. Sie stammt nach eigenen Angaben aus Haiti und weinend um Hilfe für sich und ihr kleines Kind bittet.

Es gebe kein Trinkwasser und zu wenig zu essen, sagt sie auf dem Boden liegend. Dabei spricht sie durch einen Spalt under dem Tor des Lagers mit der Reporterin. Ihr 14 Monate alter Sohn sei seit einigen Tagen krank. «Hilfe» und «Gerechtigkeit», ruft die junge Frau immer wieder.

Das Video zeigt die verzweifelte Migrantin an Mexikos Südgrenze.

Foto löste grosses Entsetzen aus

Ein Foto von Mexikos Nordgrenze hatte zuletzt in aller Welt Bestürzung ausgelöst. Es zeigt die Leichen eines jungen Mannes und seiner knapp zweijährigen Tochter am Ufer des Rio Grande. Die beiden stammen aus El Salvador.

Der Mann und das Mädchen seien bei dem Versuch ertrunken, über den Grenzfluss illegal in die USA zu gelangen.

Mexiko
Die Leichen eines Migranten aus El Salvador und seiner fast 2-jährigen Tochter liegen am Ufer des Rio Grande im mexikanischen Matamoros, nachdem sie beim Versuch, den Fluss nach Brownsville in Texas, USA, zu überqueren, ertrunken sind. - dpa

Menschen müssen an Grenze warten

Die Situation an der Grenze spitzte sich in den vergangenen Monaten dramatisch zu. Allein im Mai setzten US-Grenzpolizisten mehr als 144'000 Menschen vorwiegend aus Mittelamerika fest. Sie waren vor vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern geflüchtet.

Seit einigen Monaten müssen Migranten auf der mexikanischen Seite der Grenze warten, bis über ihre US-Asylanträge entschieden wird. Rund 15'000 Menschen wurden nach Mexiko zurückgeschickt.

Mexiko setzt 15'000 Soldaten an

US-Präsident Donald Trump drohte Mexiko mit Strafzöllen auf alle Importe. Deshalb setzte das lateinamerikanische Nachbarland inzwischen knapp 15'000 Soldaten an der gemeinsamen Grenze ein. Damit soll die illegale Migration in die USA verhindert werden.

An der Grenze zu Guatemala sind seit kurzem insgesamt rund 6500 Angehörige der mexikanischen Armee und der Nationalgarde im Einsatz.

Mexiko grenze
Mexiko hat seit kurzem knapp 15'000 Soldaten an der gemeinsamen Grenze zur USA stationiert. - AFP/Archiv
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