Wahlen in Georgia: Demokraten holen beide Senatssitze
Bei den Stichwahlen für den US-Senat in Georgia haben die Demokraten laut Prognosen beide Senatssitze geholt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Senatswahlen in Georgia sind laut US-Medien entschieden.
- Beide Sitze gehen an die Demokraten von Joe Biden.
- Somit wird der gewählte US-Präsident zumindest für zwei Jahre durchregieren können.
Bei den folgenreichen Stichwahlen im US-Staat Georgia sind die Demokraten als Sieger hervorgegangen. Nachdem der Sieg von Raphael Warnock bereits von US-Sendern bestätigt ist, haben die grossen Nachrichtenportale nun auch das zweite Rennen als Sieg der Demokraten prognostiziert.
Weil das Resultat aber sehr eng ist (0,4 Prozent) wird der Verlierer, Amtsinhaber David Perdue, mit Sicherheit eine Nachzählung verlangen. Schon zuvor hatte sich Jon Ossoff selbst zum Sieger des zweiten Rennens erklärt.
Er danke den Menschen in Georgia für ihr Vertrauen, sagte Ossoff am Mittwoch. Der 33-Jährige liegt nach dem aktuellen Auszählungsstand mit einem Vorsprung von 16'370 Stimmen und einem Abstand von rund 0,4 Prozentpunkten knapp vor dem bisherigen republikanischen Amtsinhaber David Perdue (71).
Erster schwarzer Senator aus Georgia
Die Wahl von Raphael Warnock als Senator für Georgia ist historisch. Er ist der erste schwarze Senator für den Staat. Warnock setzte sich gegen die Republikanerin Kelly Loeffler durch.
Gemäss CNN holt sich der demokratische Kandidat über 2'227'200 Stimmen (50,6 Prozent). Die republikanische Herausforderin kommt auf deren 2'173'900 Stimmen (49,4 Prozent).
Republikaner verlieren Senat
Mit dem Ergebnis der Abstimmungen in Georgia können die Demokraten neben dem Repräsentantenhaus künftig auch die andere Kongresskammer dominieren.
Bei der ersten Abstimmung am 3. November hatte in Georgia keiner der Kandidaten die nötige absolute Mehrheit von 50 Prozent erreicht. Dies macht nach den in Georgia geltenden Wahlgesetzen Stichwahlen erforderlich.
Die Demokraten Jon Ossoff und Raphael Warnock forderten die republikanischen Amtsinhaber David Perdue und Kelly Loeffler heraus. Wahlprognosen sagten ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Am 3. November lagen die Republikaner noch knapp vor den Demokraten.
Joe Biden kann durchregieren
Um die Mehrheit im Senat zu behalten, hätte den Republikanern ein einziger Sieg gereicht. Mit dem Sieg der Demokraten gibt es im Senat nun eine Pattsituation mit 50 zu 50 Stimmen.
In diesem Fall sind die Demokraten im Vorteil: Bei Patt-Situationen gibt die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris, die Kraft ihres Amtes auch Senatspräsidentin sein wird, mit ihrer Stimme den Ausschlag. Gleichzeitig muss der Republikaner Mitch McConnell die Mehrheitsführung im Senat abgeben.
Biden und Trump hatten am Montag bei Auftritten in Georgia für die Kandidaten ihrer Parteien geworben. Die Kontrolle der Demokraten über den gesamten Kongress wird Biden das Regieren erheblich erleichtern.