Kalifornien wird von einer unvorstellbaren Feuerwalze heimgesucht. Auch der Promi-Ort Malibu ist ist in Gefahr. Mindestens neun Menschen sterben.
Ein Feuerwehrmann kämpft gegen die Flammen.
Ein Feuerwehrmann kämpft gegen die Flammen. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kalifornien wüten schwere Waldbrände.
  • Neun Menschen sind bisher gestorben, 150'000 mussten ihre Häuser verlassen.
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Die schweren Waldbrände in Kalifornien haben zu stellenweise katastrophaler Zerstörung geführt und nach Angaben der Behörden mindestens neun Menschen das Leben gekostet. In der Stadt Paradise im Norden des Bundesstaats starben Menschen in ihren brennenden Autos. Auch der Promi-Ort Malibu bei Los Angeles ist durch ein weiteres Grossfeuer in Gefahr. Wie die Feuerwehr mitteilte, breiteten sich die Brände durch auffrischende Winde extrem schnell aus. In der Nähe frass das Feuer Flächen von der Grösse von sechs Fussballfeldern in nur einer Minute.

Ein ausgebranntes Auto in Kalifornien.
Ein ausgebranntes Auto in Kalifornien. - Keystone

US-Präsident Donald Trump hat Missmanagement der zuständigen Behörden in Kalifornien für die Todesopfer durch die Waldbrände verantwortlich gemacht. «Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Feuer in Kalifornien ausser dem schlechten Forstmanagement», schrieb Trump am Samstagmorgen auf Twitter. Milliarden Dollar würden jährlich ausgegeben und trotzdem stürben so viele Menschen. Er drohte mit dem Entzug von Bundesmitteln.

In Paradise nördlich von Sacramento waren alle 27'000 Einwohner aufgefordert worden, die Stadt zu verlassen. Dasselbe galt für den bekannten Pazifik-Küstenort Malibu im Süden des Bundesstaates, wie der Regionalsender KTVU berichtete. Insgesamt mussten weit mehr als 150'000 Menschen ihre Häuser verlassen. Schulen schlossen, Freizeitaktivitäten und Sportveranstaltungen wurden abgesagt. Stromleitungen wurden gekappt. Tausende Feuerwehrleute aus mehreren Bundesstaaten kämpften gegen die Flammen. Mindestens 6700 Gebäude wurden schon zerstört. Viele Menschen müssen in ihren Autos übernachten.

Zwei weitere Grossbrände

Neben dem sogenannten Camp Fire mit einer Grösse von mehr als 30'000 Hektar in der Gegend von Paradise tobten im Süden des Staates, mehr als sieben Autostunden entfernt, zwei weitere Grossbrände, einer davon nach Berichten lokaler Medien mit einer Grösse von mehr als 14'000 Hektar im Ventura County in der Nähe der Millionenmetropole Los Angeles. Betroffen ist auch Thousands Oaks, wo die Einwohner erst einen Tag zuvor durch ein schweres Gewaltverbrechen mit zwölf Toten in Angst und Schrecken versetzt worden waren.

Das Feuer im Norden war am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet. Bis zum Freitagvormittag konnten es die Feuerwehrleute zu fünf Prozent eindämmen, wie die kalifornische Regierung mitteilte. «Das ist ein sehr gefährliches Feuer», schrieb die Feuerbehörde CalFire auf Twitter.

Extreme Wetterbedingungen

Auch aus anderen Teilen des Bundesstaates berichteten Menschen von der verzweifelten Suche nach Verwandten, von niedergebrannten Häusern und gesperrten Autobahnen. Der Pacific Highway, eine der wichtigsten Verkehrsadern in Kalifornien, wurde nach Angaben der Behörden zwischen Topanga Canyon und Decker Canyon gesperrt.

Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen und Trockenheit ist die Feuergefahr an der US-Westküste hoch. Starke Winde erschwerten die Lage. Der nationale Wetterdienst sprach von extremen Bedingungen und warnte vor weiteren Bränden.

Auch Promis betroffen

Betroffen ist auch die Gegend um Malibu, wo zahlreiche Prominente wohnen. Kim Kardashian postete auf Social Media, das Feuer habe ihr Anwesen in Hidden Hills erreicht, breite sich aber nicht weiter aus. «Es sieht im Moment nicht so aus, als würde es noch schlimmer werden», schrieb sie auf Twitter.

Auch die US-Schauspielerin Alyssa Milano musste ihr Haus verlassen. Sie sei samt Kindern und Hunden geflohen, schrieb sie auf Twitter.

Vize-Gouverneur Gavin Newsom rief für die Bezirke Butte County, Los Angeles County und Ventura County den Notstand aus, um auf diese Weise schnell Hilfe zu mobilisieren. Allein dort kämpften rund 2000 Feuerwehrleute gegen die Brände.

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