Will Trump Wein aus Frankreich mit Strafzöllen versehen?

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USA,

Donald Trump umgarnt Grossbritannien, Frankreich droht er. Opfer dieses Konflikts könnte der französische Wein werden.

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Donald Trump spricht zu den Journalisten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump will Frankreich mit Strafzöllen belegen.
  • Gleichzeitig bandelt er mit Grossbritannien und Boris Johnson an.

Strafzölle für Frankreich, Handelsdeals mit Grossbritannien: US-Präsident Donald Trump hat Frankreich wegen der kürzlich beschlossenen Digitalsteuer mit Gegenmassnahmen gedroht. Zugleich stellte er dem neuen britischen Premierminister Boris Johnson den Abschluss eines «sehr umfassenden Freihandelsabkommens» in Aussicht.

Trump sagte im Weissen Haus, die jüngst von Paris beschlossene Steuer für globale Internet-Unternehmen sei «falsch». Die USA müssten deshalb reagieren. Frankreich «hätte das nicht tun sollen».

Trump erwägt Strafzölle auf französischen Wein

Auf Fragen von Journalisten erklärte er, er erwäge, Strafzölle auf französischen Wein zu verhängen. Es könnten Zölle auf Wein oder auf etwas anderes sein, fügte er hinzu.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire kündigte am Samstag an, trotz der angedrohten Vergeltungsmassnahmen an der nationalen Steuer festhalten zu wollen. «Wir werden diese Steuer umsetzen, solange es keine internationale Lösung gibt», sagte er in Paris.

Die Steuer ziele nicht spezifisch auf amerikanische Unternehmen ab. Auch europäische oder chinesische Grosskonzerne seien betroffen. Der Minister sprach sich zudem dafür aus, die beiden Themen nicht zu vermischen.

Konsumenten könnten auf amerikanischen Wein umsteigen

Sollte es tatsächlich zu den Strafzöllen auf Weinimporte kommen, wäre es für Frankreichs Winzer teurer, in die USA zu exportieren. Der Preis für französische Weine würde sich erhöhen. Viele Verbraucher in den USA könnten auf Weine aus anderen Ländern umsteigen.

Trump liess auch keinen Zweifel, was seine Empfehlung wäre: «Ich habe amerikanische Weine immer lieber gemocht als französische Weine.» Er selbst trinke zwar keinen Alkohol, aber ihm gefalle, wie amerikanische Weine aussähen, sagte er vor Journalisten. «Amerikanische Weine sind toll.»

Handelsdeal mit Grossbritannien

Demgegenüber ist Trump bemüht, beim Handel den Schulterschluss mit dem neuen britischen Premier Johnson zu suchen. Bislang habe die Mitgliedschaft Grossbritanniens in der Europäischen Union ein Handelsabkommen verhindert, sagte Trump nach einem Telefonat mit Johnson. Der bilaterale Handel könne deutlich ausgeweitet werden.

Freihandelsabkommen werden von der EU zentral für alle Mitgliedsstaaten vereinbart. Grossbritannien wird voraussichtlich ab November kein EU-Mitglied mehr sein und kann in Zukunft dann wieder bilaterale Handelsabkommen abschliessen.

Trump hatte London für den Fall des Ausscheidens aus der EU schon zuvor ein Freihandelsabkommen in Aussicht gestellt. Experten sehen dies jedoch sehr skeptisch: Das Aushandeln solcher Abkommen ist sehr langwierig, zudem hat Grossbritannien deutlich weniger Verhandlungsmacht als die EU als Ganzes. Ein geplantes Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA etwa wurde nach der Wahl Trumps 2016 auf Eis gelegt.

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