Zombie-Wild-Syndrom: Jäger starben nach Hirschfleisch-Verzehr

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Deutschland,

Seit den 60er-Jahren breitet sich das Zombie-Wild-Syndrom unter Tieren aus. Nun werden die Todesfälle zweier Jäger mit einer Ansteckung in Verbindung gebracht.

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Nach dem Verzehr von Hirschfleisch starben zwei Jäger. Die Tiere waren von dem Zombie-Wild-Syndrom befallen. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Fälle des Zombie-Wild-Syndroms wurden aus Skandinavien gemeldet.
  • Eine Studie untersuchte den Tod zweier Jäger aus 2022.
  • Die Männer hatten sich offenbar beim Verzehr des Fleisches erkrankter Tiere angesteckt.

Die Wildtier-Krankheit Chronic Wasting Disease (CWD) wurde erstmals in den 60er-Jahren bei Hirschen in Colorado (USA) beobachtet. Mittlerweile wurden die ersten Fälle in Schweden und Finnland gemeldet. Auch in Norwegen, wo bereits vor mehreren Jahren Fälle von CWD protokolliert wurden, zeigte sich die Krankheit erneut.

Wie sich herausstellte, birgt das sogenannte Zombie-Wild-Syndrom auch eine Gefahr für Menschen: Zwei Jäger starben im Jahr 2022 nach dem Verzehr von belastetem Hirschfleisch.

Überwachungsprogramme in Europa gefordert

Der Vorfall wurde von Medizinern der University of Texas untersucht und in der Fachzeitschrift «Neurology» erörtert. Die Jäger hatten vor ihrem Tod Fleisch von einer an CWD erkrankten Hirschpopulation konsumiert.

Die Männer zeigten infolge Verwirrtheit sowie Aggressivität und starben kurz darauf. Die Symptome entwickelten sich schnell und verschlechterten sich rasch, so die Studie. Die «HNA» berichtete jüngst von ersten Forderungen zur Wiedereinführung von Überwachungsprogrammen nach Bekanntwerden der ersten CWD-Fälle in Skandinavien.

So sprach sich Dr. Anne Balkema-Buschmann vom Friedrich-Loeffler-Institut, dem deutschen Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, hierfür aus. Nach dem ersten Fall in Norwegen diskutierte sie mit dem Deutschen Jagdverband über Wahrscheinlichkeiten der Übertragung in hiesige Gefilde. Die geografische Lage des skandinavischen Landes begünstige eine Übertragung auf das europäische Festland «nicht sehr stark».

Tödliche Prionen sollen zum «Zombie» machen

CWD ist eine Prionen-Krankheit, ähnlich wie Creutzfeldt-Jakob oder Rinderwahn. Sie führt zu einer Fehlfunktion von Proteinen im Gehirn, was den Zelltod bewirkt und das Gehirn schwammartig durchlöchert hinterlässt. Die Krankheit mit dem reisserischen Namen «Zombie-Wild-Syndrom» kann bisher weder gestoppt noch geheilt werden.

Tiere können die korrumpierten Proteine über Ausscheidungen weitergeben – sie bleiben jahrelang ansteckend. Ob die «Zombie»-Krankheit auf Menschen übertragbar ist, ist noch nicht eindeutig bewiesen. Weitere Studien sind notwendig.

Verbreitung und Symptome der CWD

CWD betrifft Hirsche, Rentiere und Elche. Im November 2023 bestätigte der Yellowstone Nationalpark erstmals das Auftreten der Krankheit bei einem Maultierhirsch-Kadaver. Bis Januar 2024 wurde die Krankheit in 32 US-Bundesstaaten und drei kanadischen Provinzen bei frei lebenden Hirschen nachgewiesen.

Infizierte Tiere zeigen drastischen Gewichtsverlust, Stolpern, Antriebslosigkeit und weitere neurologische Symptome. Sie wirken bedrückt und haben einen starren Blick – daher der Vergleich mit Zombies.

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