Am Boden und doch im siebten Himmel
Vielflieger, die aufgrund der Corona-Pandemie unfreiwillig auf dem Boden bleiben müssen, können zumindest in Thailand ihren Hunger nach Höhenflügen stillen: «Flugzeug-Cafés» bieten ihnen dort fast alles, was sie so schmerzlich vermissen - die typischen Bordmenüs auf Plastiktabletts inklusive.
Das Wichtigste in Kürze
- «Flugzeug-Cafés» in Thailand bieten Vielfliegern Abhilfe bei Entzugserscheinungen.
Das Angebot kommt an.
Im Urlauberort Pattaya ist das Café in einem ausgemusterten Airbus fast ausgebucht: Die Kunden machen es sich in den Erste-Klasse-Sitzen bequem, posieren an den Gepäckklappen für Fotos oder besuchen das Cockpit.
Chalisa Chuensranoi vermisst nun nichts mehr: «Hier in der Ersten Klasse zu sitzen, gibt mir wirklich das Gefühl, im Flugzeug zu sitzen und durch die Lüfte zu fliegen», sagt die 25-Jährige der Nachrichtenagentur AFP.
In einem anderen «Flugzeug-Café» in der Zentrale von Thai Airways in Bangkok scheinen die Gäste vor allem das typische Menü wie Spaghetti Carbonara oder Thai-Rindfleischstreifen zu geniessen, das ihnen vom «Bordpersonal» auf den klassischen Plastiktabletts serviert wird.
Doch Intrawut Simapichet, der für den Ausflug Frau und Baby mitgenommen hat, findet, der Besuch wärme mehr als nur den Magen. «Normalerweise reise ich viel - und dass wir nun zu Hause bleiben müssen, ist irgendwie deprimierend», sagt der 38-Jährige, während sich andere Passagiere lachend mit falschem Gepäck an der Kopie einer Bordtür ablichten lassen. Das Café fülle diese Lücke in seinem Leben, sagt er.
Der erste Corona-Infektionsfall ausserhalb Chinas war in Thailand entdeckt worden. Doch bekam das südostasiatische Land das Virus rasch unter Kontrolle: Bis heute haben sich dort nach Angaben der Behörden nur 3400 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert, und nur 58 starben an den Folgen ihrer Infektion.