Amerikanerin zum Sterben im Dschungel zurückgelassen
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Amerikanerin wurde im indischen Dschungel an einem Baum gekettet aufgefunden.
- Die 50-Jährige sagt, ihre Ex-Ehemann habe sie dort zurückgelassen.
- Wie lange sie im Dschungel verbrachte, konnten die Behörden bisher nicht herausfinden.
Lalita Kayi Kumar wurde am Samstagmorgen in einem Wald in der Nähe des indischen Dorfes Sonurli entdeckt. Die 50-Jährige war demnach im Dschungel mit einer Eisenkette an einem Baum gefesselt. Über den unglaublichen Fall berichtete zuerst die «Lokmat Times».
Kumar, deren rechtes Bein wegen der Kette stark angeschwollen war, wurde in kritischem Zustand in ein nahe gelegenes Spital gebracht. Sie war stark dehydriert, konnte nicht sprechen und hatte wahrscheinlich seit mehreren Tage nichts gegessen.
Es ist unklar, wie lange die Frau im Dschungel war, da es in der Gegend kürzlich schwere Regenfälle gab. Laut «India TV» erzählte sie den Ermittlern, dass ihr Ex-Mann sie an den Baum gefesselt habe. Sie behauptete ausserdem, 40 Tage lang nichts gegessen zu haben.
Die Polizei hat ein Verfahren wegen versuchten Mordes gegen Kumars Ex-Mann eingeleitet. Ihm werden ausserdem Gefährdung des Lebens und Freiheitsberaubung vorgeworfen.
Gefunden wurde Kumar demnach von einem Viehhirten. Er hatte den Angaben zufolge laute Geräusche aus dem dichten Wald gehört. Die Polizei traf am Unfallort ein und befreite die Frau mit einer Zange.
Auf Filmmaterial aus dem Spital ist zu sehen, wie Kumar eine Notiz über ihren Zustand schrieb. Sie erwähnte, dass ihr Ex-Mann sie nach einem häuslichen Streit im Wald zurückgelassen habe.
Frau wurde in den USA geboren – lebt seit zehn Jahren in Indien
«Sie ist ausser Gefahr», sagte ein Polizeibeamter gegenüber «The Telegraph Online». „«Die Ärzte, die sie behandelten, sagten, sie leide unter psychischen Problemen. Wir haben in ihrem Besitz Rezepte gefunden.»
Nach offiziellen Angaben geht es Kumar «gut», sie stehe jedoch unter ständiger Beobachtung. Sie sei «schwach» und derzeit «nicht in der Lage, eine Aussage bei der Polizei zu machen.»
Die 50-Jährige wurde in den USA geboren, lebt aber seit einiger Zeit in Goa, einem Nachbarstaat des Fundortes. Beamte versuchen herauszufinden, mit wem Kumar in den letzten Monaten Kontakt hatte.
Man geht davon aus, dass sie mit einem Mann aus dem südindischen Bundesstaat Tamil Nadu verheiratet war und die letzten zehn Jahre in Indien gelebt hatte. Die Behörden stellten am Tatort eine Fotokopie ihres US-Passes und ihres Personalausweises sicher. Die Beamten betonten ausserdem, dass ihr «Visum abgelaufen» sei.