Antonio Guterres besorgt über eigene Armee des Kosovo
Die Kosovo Security Force soll zu einer richtigen Armee ausgebaut werden. Doch der Entschluss wird kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kosovo hat vor, eine eigene Armee aufzubauen.
- Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres ruft die Beteiligten zur Zurückhaltung auf.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat besorgt auf den Beschluss des Parlaments im Kosovo reagiert, eine eigene Armee aufzubauen. Er habe die Entscheidung des Landes «mit Besorgnis zur Kenntnis genommen», erklärte Guterres am Freitag und rief «alle betroffenen Parteien zur Zurückhaltung auf». Der UN-Sicherheitsrat in New York trat auf Antrag Serbiens zu einer Dringlichkeitssitzung hinter verschlossenen Türen zusammen.
Ungeachtet internationaler Mahnungen und scharfer Proteste Serbiens hatte das Parlament in Pristina am Freitag den Aufbau einer eigenen Armee beschlossen. Die bislang für Katastrophenfälle vorgesehene und leicht bewaffnete Kosovo Security Force (KSF) soll nun in eine richtige Armee umgewandelt werden. Die Truppenstärke soll von derzeit 2500 Mann auf 5000 verdoppelt werden. Bis die neuen Streitkräfte einsatzfähig sind, wird es noch Jahre dauern.
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic kritisierte den Beschluss des Kosovo scharf. Es sei «absolut klar, dass hinter allem, was die (ethnischen) Albaner machen, die USA, Grossbritannien, und im Fall der Schaffung der Armee, auch Deutschland, stehen», sagte Vucic in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. «Sie verstehen nicht, dass sie alle eine Linie überschritten haben», fügte er hinzu und forderte eine Dringlichkeitssitzung des höchsten Gremiums der Vereinten Nationen.
Serbien erkennt die 2008 einseitig vom Kosovo erklärte Unabhängigkeit nicht an und betrachtet den Kosovo nach wie vor als seine Provinz. Belgrad fürchtet um die Sicherheit von 120'000 im Kosovo lebenden Serben.