In Argentinien ist eine Initiative zur Legalisierung der Abtreibung gescheitert. Erlaubt ist diese nur im Fall von Vergewaltigungen oder Lebensgefahr.
Demonstranten gegen die Entkriminalisierung der Abtreibung feiern vor dem Kongress in Buenos Aires (ARG).
Demonstranten gegen die Entkriminalisierung der Abtreibung feiern vor dem Kongress in Buenos Aires (ARG). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der argentinische Senat hat entschieden: Abtreibungen bleiben illegal.
  • Nach Schätzungen treiben in Argentinien jedes Jahr 350'000 Frauen illegal ab.
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Der Senat in Argentinien lehnte am frühen Donnerstag mit 38 gegen 31 Stimmen eine Gesetzesvorlage für die Legalisierung von Abtreibungen ab, die bereits von der Abgeordnetenkammer angenommen worden war.

Zehntausende Menschen hatten sich während der 16-stündigen Debatte auf den Strassen um das Parlament versammelt, um teils für und teils gegen die Legalisierung der Abtreibung zu demonstrieren.

In Argentinien ist Abtreibung bislang nur im Fall von Vergewaltigung oder Lebensgefahr für Mutter oder Kind erlaubt. Nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums werden jedoch jährlich über 350'000 illegale Abtreibungen durchgeführt. Rund 50'000 Frauen werden jährlich wegen gesundheitlicher Komplikationen nach diesen Eingriffen in Krankenhäuser eingeliefert.

Nach der gültigen Gesetzgebung von 1921 machen sich bei einer Abtreibung nicht nur die Ärzte, sondern auch die Frauen strafbar. Zwischen 2007 und 2016 sind in Argentinien 63 Menschen in Verbindung mit illegalen Abtreibungen vor Gericht verurteilt worden.

Die Abstimmungen fanden in beiden Parlamentskammern ohne Fraktionszwang statt. Der konservative Staatschef Mauricio Macri hielt sich neutral. Einige Minister, darunter der Gesundheitsminister, sprachen sich für die Gesetzesvorlage aus, andere Regierungsmitglieder dagegen. Die Katholische Kirche hatte aktiv gegen die Legalisierung der Abtreibung gestritten.

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