Arktis: Wie Plastik zum Spielzeug von Eisbären wird
Ein Bild spielender Jung-Eisbären geht um die Welt. Und schockiert die Menschen. Denn: Ihr Spielzeug ist unser Abfall. Sogar Forscher sind überrascht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Bild zweier mit Plastik spielender Eisbären schockiert die Welt.
- Im Alltag der kleinen Bären bleibt ihnen nicht viel anderes übrig.
- Die Arktis hat so viel Mikro-Plastik wie noch nie.
«Jöhhh!»: Es ist eine rührende Szene zweier Eisbär-Jungen, die im flockigen Schnee miteinander spielen. Und doch hinterlassen die Bilder ein dumpfes Gefühl im Magen. Denn: Das einzige Spielzeug, das die beiden weissen Wuschelbären finden, ist ein schwarzes Stück Plastik. Mitten in der Arktis.
Trauriges Spiel
Diese alarmierende Entdeckung haben Forscher und Umweltschützer gemacht, als sie diese Woche die Arktis nach Müll durchsuchten. Die Szene ist leider kein Einzelfall. Immer wieder treffen Arktis-Spezialisten auf Eisbären, die sich in Plastik verbeissen, mit ihm spielen, oder sogar im Meer daran hängen bleiben. Hier nur eine kleine Auswahl:
Die Forscher können es selbst nicht glauben. «Es ist ernüchternd zu sehen, wie viel Plastik den Weg schafft zu diesem scheinbar so abgelegenen Ort», sagt Arktis-Expertin Claire Wallerstein (Bild) zu «Mirror». Sie ist Teil der Crew, die in den letzten zehn Tagen auf der Arktis-Insel Svalbard eine Expedition durchführten.
Wenig Menschen, mehr Eisbären, und noch mehr Plastik
Auf der Insel leben 2'500 Menschen – zahlenmässig stellen die Eisbären eine Übermacht. Trotzdem finden die Wissenschaftler überall Plastik vor: Plastik-Flaschen, Woll-Knöpfe, Zigaretten, Ess-Verpackungen.
Erst im Frühling dieses Jahr warnten Forscher, dass die Arktis so viel Mikroplastik hat, wie noch nie zuvor.