Armenien und Aserbaidschan streiten um Kriegsgefangene
Trotz der Waffenruhe und einer Friedensvereinbarung streiten sich Armenien und Aserbaidschan auch weiterhin in der Region Berg-Karabach.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Region Berg-Karabach gilt derzeit eine Waffenruhe.
- Trotzdem bekämpfen sich Aserbaidschan und Armenien weiterhin.
- Neu streiten sich die beiden Länder auch um Kriegsgefangene.
Im Konflikt um die Südkaukasusregion Berg-Karabach wirft Armenien Aserbaidschan vor, unrechtmässig Landsleute festzuhalten. Der armenische Menschenrechtsbeauftragte Arman Tatojan erklärte, der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev verletze die vor anderthalb Monaten geschlossene Friedensvereinbarung.
Er würde festgesetzte armenische Soldaten nicht als Kriegsgefangene betrachten. Tatojan forderte die sofortige Freilassung der Männer.
Armenische Soldaten seien «Terroristen»
Aliyev hatte am Donnerstag gesagt, armenische Soldaten, die zuletzt in aserbaidschanischen Gebieten aufgegriffen wurden, seien keine Kriegsgefangenen, sondern «Terroristen».
Die jüngsten Kämpfe zwischen den beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken um Berg-Karabach hatten am 27. September begonnen und dauerten bis zum 9. November. Aserbaidschan holte sich weite Teile des Anfang der 1990er verlorenen Gebiets zurück.
Waffenruhe gestört
Insgesamt starben auf beiden Seiten mehr als 4700 Menschen. Eine unter russischer Vermittlung entstandene Vereinbarung sieht neben einer Waffenruhe auch den Austausch von Kriegsgefangenen vor.
In den vergangenen Wochen waren mehrfach Gefangene ausgetauscht worden. Trotz der Waffenruhe kommt es aber immer wieder zu Spannungen, für die sich Armenien und Aserbaidschan gegenseitig beschuldigen.