Armeniens Ex-Präsident wegen Wahlmanipulation 2008 festgenommen

Keystone-SDA
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Armenien,

Der ehemalige Präsident Armeniens muss sich wegen des Verdachts auf Wahlmanipulation vor Gericht verantworten.

Verhaftung
Der mexikanische Drogenboss gehört zum Sinaloa-Kartell. Es gilt als das mächtigste Drogenkartell in Mexiko. - Pixabay

In Armenien ist der frühere Staatschef Robert Koscharjan wegen Wahlmanipulation festgenommen worden. Wie sein Anwalt Aram Orbeljan vor Journalisten sagte, gab ein Gericht in der Hauptstadt Eriwan am späten Freitagabend der Forderung der Ermittler statt, Koscharjan wegen Verstosses gegen die verfassungsmässige Ordnung zu inhaftieren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Armeniens Ex-Präsident steht unter Verdacht.
  • Ihm wird Wahlmanipulation vorgeworfen.

Der Politiker habe die Präsidentschaftswahl 2008 illegal zugunsten seines damaligen Verbündeten, des späteren Wahlsiegers Serge Sarkissjan, manipuliert, begründeten die Ermittler ihren Antrag. Koscharjan drohen nun bis zu 15 Jahre Haft.

Nach der Präsidentschaftswahl 2008 hatten die Anhänger des damaligen Oppositionskandidaten Levon Ter-Petrossjan von Wahlbetrug gesprochen. Bei den folgenden Protesten wurden bei Zusammenstössen mit der Polizei acht Demonstranten und zwei Beamte getötet. Sarkissjan wurde dennoch zum Sieger erklärt und regierte das Land zehn Jahre lang, bis er dieses Jahr im April durch Massenproteste zum Rücktritt gezwungen wurde.

Ex-Präsident sieht politisches Manöver
Koscharjan hatte Armenien von 1998 bis 2008 regiert. Die Wahlbetrugsvorwürfe gegen ihn hält der prorussische Politiker nach eigenen Angaben für politisch motiviert. Kurz vor seiner Festnahme sagte er dem Sender Yerkir: «Ich werde ins Gefängnis gehen und ich werde bis zum Schluss kämpfen.» Er vertraue darauf, am Ende als Sieger hervorzugehen, weil der Fall vollständig konstruiert sei, sagte der 63-Jährige.

Armeniens heutiger Regierungschef Nikol Paschinjan, der als Oppositionsführer massgeblich zu Sarkissjans Machtverlust beigetragen hatte, war 2009 festgenommen worden, weil er die Proteste von Ter-Petrossjans Anhängern nach der Präsidentschaftswahl 2008 organisiert haben soll. Er wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, wurde aber 2011 im Zuge einer Amnestie freigelassen. Mittlerweile führt Paschinjan eine Anti-Korruptions-Kampagne gegen die früheren politischen Eliten.

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