Die australische Regierung sieht die Festnahmen Hunderter mutmasslicher Schleuser in Südostasien als Erfolg ihrer strikten Asylpolitik.
Peter Dutton gilt als erzkonservativer Hardliner und Architekt der Abschreckungspolitik.
Peter Dutton gilt als erzkonservativer Hardliner und Architekt der Abschreckungspolitik. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Australien setzt auf eine strikte Asylpolitik.
  • Innenminister Peter Dutton erklärt, die Regierung habe damit bereits Erfolg.
  • Hunderte von Schleusern konnten seit der Asylreform festgenommen werden.
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In den vergangenen fünf Jahren seien rund 600 Personen in sechs Ländern wie Indonesien, Sri Lanka und Malaysia festgenommen worden, sagte Australiens Innenminister Peter Dutton am Dienstag einem australischen Radiosender.

Seit 2013 schickt Australien Boote mit Asylsuchenden in ihre Ausgangshäfen zurück. Sind die Boote seeuntüchtig, werden die Menschen in von Australien finanzierte Lager auf Nachbarinseln gebracht, deren Zustände Menschenrechtler als «systemische Folter» bezeichnen.

Kritik von Menschenrechtsorganisationen

Man habe insgesamt 33 Boote zurückgeschickt und mehr als 70 Abfahrten unterbrochen, sagte Dutton, der als erzkonservativer Hardliner und Architekt der Abschreckungspolitik gilt. Der Schmuggel von 2500 Menschen sei verhindert worden, es warteten aber 14'000 Menschen in Indonesien darauf, «auf ein Boot zu hüpfen», warnte er.

Erst vergangene Woche hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch der australischen Regierung vorgeworfen, Flüchtlinge so schlimm zu behandeln wie kaum ein anderes Land auf der Welt. Dabei geht es insbesondere um etwa 1600 Menschen aus Staaten wie Iran und Sudan, die teils schon seit Jahren auf den Inseln Manus und Nauru untergebracht sind. Auch die Vereinten Nationen haben mehrfach Kritik geäussert. In den fünf Jahren vor Beginn der neuen Asylpolitik waren rund 51'000 Asylsuchende auf Hunderten Booten in Australien gelandet.

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