Australische Airline Qantas droht US-Rapper Will.i.am
Nach Rassismusvorwürfen des US-Rappers Will.i.am gegen eine Flugbegleiterin hat die australische Fluggesellschaft Qantas mit einer Verleumdungsklage gedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- Qantas will sich die Rassismus-Vorwürfe des Rappers nicht gefallen lassen.
- Die Fluggesellschaft sei bereit, eine Klage gegen den Musiker zu unterstützen.
Qantas sei bereit, eine Klage gegen Will.i.am zu unterstützen, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag.
Wenn der Rapper seine Vorwürfe nicht zurücknehme und das betroffene Besatzungsmitglied den Fall juristisch weiterverfolgen wolle. Dann stehe Qantas «natürlich» für eine «rechtliche Unterstützung» bereit.
Will.i.am war am Samstag auf einem Flug von Brisbane nach Sydney mit einer Flugbegleiterin aneinandergeraten. Der mehrfache Grammy-Gewinner hatte nach eigenen Angaben während der Sicherheitsunterweisung der Crew Kopfhörer getragen.
Die Qantas-Mitarbeiterin habe «übermässig aggressiv» darauf reagiert und sich ihm gegenüber «mehr als unhöflich» verhalten. Die Situation war unnötig eskaliert, beschwerte sich der Rapper im Onlinedienst Twitter.
I’m currently on a flight from Brisbane to Sydney.
— will.i.am (@iamwill) November 16, 2019
I’m sorry to say me and my group have experienced they worse service due to a overly aggressive flight attendant...
I don’t want to believe she racist.
But she has clearly aimed all her frustrations only at the people of colour
Er selbst habe «schnell und höflich» auf die Anweisungen der Frau reagiert und seinen Laptop weggepackt, berichtete Will.i.am in mehreren Tweets unter dem Hashtag #RacistFlightAttendant (Rassistische Flugbegleiterin).
Fünf Polizisten warteten auf Will.i.am
Trotzdem habe die Frau am Ende sogar die Polizei verständigt. Bei der Landung sei er von fünf Polizeibeamten erwartet worden.
«Gott sei Dank» hätten andere Fluggäste ausgesagt, dass die Flugbegleiterin «ausser Kontrolle» gewesen sei, berichtete Will.i.am, der mit richtigem Namen William Adams heisst. Die Polizei habe ihn «am Ende» gehen lassen.
Qantas hatte die Rassismusvorwürfe gegen die Flugbegleiterin bereits am Wochenende strikt zurückgewiesen. Es habe an Bord ein «Missverständnis» gegeben, das Will.i.am selbst «verschärft» habe, sagte ein Sprecher, der sich ausdrücklich hinter die Flugbegleiterin stellte: Der US-Rapper habe lärmunterdrückende Kopfhörer getragen und deshalb die Anweisungen der Crew nicht hören können.
Have a goodnight...Twitter is the people’s tool...rich and poor...a tool to use when things go wrong...it allows people can FEEL directly from the people that have FEELINGS...today I FELT discrimination...and I spoke for all the other people who are voiceless https://t.co/mZnXmVp0CT
— will.i.am (@iamwill) November 16, 2019
Erst «alles Gute wünschen» danach wird gedroht
Die Fluggesellschaft kündigte zunächst an, sich noch einmal mit Will.i.am in Verbindung zu setzen, und wünschte ihm «alles Gute» für den Rest seiner Tournee. Die Black Eyed Peas hatten am Samstag in Sydney das letzte Konzert einer Australien-Tournee gegeben.
Am Montag kündigte die Airline dann an, rechtliche Schritte gegen den Rapper zu unterstützen. Australien hat sehr strenge Verleumdungsgesetze, Gerichte entscheiden häufig zugunsten der Kläger.